nVidia GeForce 6600-Serie im Test: Das leistet die neue Mittelklasse
16/16Fazit
Mit der GeForce 6600 GT hat nVidia eine sehr gute Grafikkarte auf den Markt der PCIe-Karten gebracht. Dank der Adaption der modernen Technologie des NV40-Chips kann man nun auch für die grafische Mittelklasse eine sehr gute Leistung anbieten, die die zwischen GeForce FX 5950 Ultra und GeForce 6800 entstandene Lücke schließt. Und genau hier liegt dann auch die Stärke der 6600 GT. Dank der acht Pipelines und 500 MHz Chip- und Speichertakt kann man durchweg die ältere Generation der Pixelbeschleuniger distanzieren und ist aufgrund der Kompatibilität zum Shader-Model 3.0 auch ebenso gut für die Zukunft gewappnet. Und all dies gibt es zum Quasi-Schnäppchenpreis von rund 199 US-Dollar. Wie sich die Preise in Europa einpendeln werden, vermag zu diesem Zeitpunkt wohl noch niemand vorherzusagen. Wir gehen jedoch von einem Preis von um und bei 250 Euro aus. Was die einzelnen Hersteller individuell aus der GeForce 6600 GT heraus holen werden, steht noch in den Sternen. Passive Kühlungen sind unseres Wissens nach derzeit in der Erprobung.
Doch es gibt auch die vielbesprochene Kehrseite der Medaille. So existiert die GeForce 6600 GT zur Zeit nur für die wenig verbreitete PCI Express-Schnittstelle. Da der NV43 ein nativer Chip für dieses Interface ist, müsste man bei einer eventuellen Umsetzung für AGP 8x den von nVidia entwickelten HSI-Chip (High Speed Interconnect) nutzen, um eine Kompatibilität zu erreichen und gerade diesen Schritt zieht der Hersteller letzten Meldungen zufolge gerade in Erwägung. Die Kunden würden dies sicher goutieren, denn zur Zeit gäbe es in dieser Preisklasse kaum eine schnellere Grafikkarte für den AGP-Port. Und bis ATi die X700 XT vorstellt, wird sich dies wohl auch nicht grundlegend ändern.
Allerdings müssten Besitzer des AGP-Modells dann auf die Option SLI-Modus verzichten, die nVidia bei der PCI Express-Variante anbietet. Das Gros der Kundschaft könnte darauf aber sicher verzichten und so soll nVidia angeblich schon ein Design für ein AGP-PCB in der Schublade haben, das natürlich den HSI-Chip beinhaltet. Bis ATi nachzieht, ist man bei nVidia allerdings noch nicht wirklich im Zugzwang, schließlich fehlt ohne direkte Konkurrenz meist der Elan, neue Wege verfrüht zu beschreiten.
Zur GeForce 6600 wollen wir abschließend ebenfalls ein paar Worte verlieren. Hier wählte man mit 300 MHz Chip- und 250 MHz Speichertakt (Hersteller haben allerdings Spielraum) eher konservative Werte, so dass von vorne herein keine neuen Rekorde zu erwarten waren. Doch man sollte bedenken, dass die 6600er mehr für den OEM-Markt konzipiert worden ist, auf dem man sich mit Karten wie der GeForce FX 5600 oder der Radeon 9600 messen muss. Gegenüber diesen Pixelbeschleunigern hat die GeForce 6600 natürlich eklatante Vorteile, so dass auch diese Grafikkarte ihre Daseinsberechtigung besitzt. Ob es von ihr auch eine AGP-Version mit Bridge-Chip geben wird, entscheiden dann wohl die Systemintegratoren. Da diese neue Technologien erfahrungsgemäß jedoch schneller adaptieren, ist davon eher nicht auszugehen.
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