P5AD2 und P5GD2 im Test: Zwei Sockel-775-Boards von Asus im Vergleich
10/24A.I. Overclocking
Nachdem bereits beim PEG-Link-Modus festgestellt wurde, dass dieser nicht unerheblich zur Standard-Performance der ASUS-Mainboards beiträgt, gilt es, die nächste Übertaktungshilfe in Augenschein zu nehmen. Denn auch diese startet zusammen mit dem ersten Systemstart als automatisch vorkonfiguriert mit. Die Rede ist vom Automatischen AI-Overclocking, das nicht unerheblich an der Taktschraube drehte, dies aber beim Booten selbst nicht einmal deutlich machte! Das heißt im Klartext: Das BIOS übertaktete via FSB unseren Test-Prozessor auf immerhin 3,6 GHz (der Standardtakt beträgt 3,2 GHz) und erhöhte den FSB um 24 MHz, Quadpumped also um insgesamt 96 MHz. Beim Hochfahren wurden jedoch sowohl bei der Standardtaktfrequenz des Prozessors als auch bei der aktuell konfigurierten Taktung 3,2 GHz ausgegeben. Dass diese Angaben nicht zutreffen, kann man entweder über die Systemsteuerung auslesen, oder aber mit Hilfe von Programmen wie WCPUID feststellen. Ein Foto aus WCPUID wurde zur Verdeutlichung angehangen:
Natürlich lässt sich auch dieses Feature im BIOS deaktivieren, indem beim AI-Overclocking die Funktion auf manuelle Einstellungen beschränkt wird. Fraglich ist jedoch auch an dieser Stelle, weshalb der Kunde von Haus aus Übertaktungen in Kauf nehmen muss. Kombiniert man nun den PEG-Link-Modus und das automatische AI-Overclocking, so ergeben sich nicht minder deutliche Vorteile gegenüber Mainboards, die mit den eigentlichen Werten der Hardwarekomponenten betrieben werden.
Um jedoch nicht nur den eigenen Unmut auf dieser kontrollierbaren Funktion abzuladen, sei die eigentliche Funktionsweise und ihre Wirkung beschrieben, die durch die so genannte Künstliche Intelligenz automatisch geregelt werden. Im BIOS-Vergleich wurde bereits auf die verschiedenen Möglichkeiten des AI-Overclockings verwiesen, in gewisser Weise wurde auch in dieser Passage bereits die Funktionsweise des automatischen Modus erläutert. Bleiben also noch das Übertakten per vordefiniertem Profil sowie das prozentuale Overclocking zu benennen.
Prozentual wird das System mit Hilfe des Non-delay-Overclocking-System übertaktet, kurz N.O.S. genannt. Die offizielle Presseerklärung zu diesem Feature hilft auch hier wieder dem besseren Verständnis dieser Funktion, weshalb ein kurzer Blick erlaubt sein sollte:
This intelligent overclocking system detects CPU loading through CPU power consumption, unlike mechanisms on other motherboards that rely on monitoring temperature changes. Based on processor operation, AI NOS raises FSB frequency without delay. It won't be affected by high-performance cooling systems that lower temperature when CPU is actually running at full power.
Der Erklärung zu entnehmen ist, dass das AI N.O.S. die eingestellte Taktabweichung nach oben hin an der Leistungsaufnahme der CPU festmacht, indirekt also auf die CPU-Auslastung reagieren will. Je stärker die CPU nämlich gefordert wird, desto höher ist die Leistungsaufnahme und desto stärker wird auch an der Taktschraube gedreht, bis schlussendlich die prozentual vordefinierte Maximalgrenze erreicht wurde. Weiterhin interessant ist, dass die Kühlung keinen Einfluss auf dieses Feature hat, da nicht die Temperatur, sondern die Auslastung des Prozessors zählen. Wer also dank guter Kühlung noch mehr als die maximalen (durch N.O.S. möglichen) 30% an Taktsteigerung herausholen will, der sollte Manuell übertakten oder ein Overclocking-Profil nutzen.
Die Overclocking-Profile stellen wohl die zweite, einfachere Methode des Übertaktens dar. In vordefinierten Schritten geht es entweder ebenfalls über Prozentrechnungen zum neuen Takt oder aber per vordefinierten FSB/RAM-Takt-Stufen. Die schnellstmögliche Einstellung ist hierbei ein Frontside-Bus von 1066 MHz bei 710 MHz RAM-Takt. Dieser Wert ist aber, wenn überhaupt, nur mit absolutem Spitzenspeicher und einer sehr toleranten CPU möglich - bisher wohl eher eine Utopie.