P5AD2 und P5GD2 im Test: Zwei Sockel-775-Boards von Asus im Vergleich
4/24ASUS P5AD2
Nach dem ASUS P5GD2 auf Grantsdale-Basis gilt es, den größeren Bruder genauer zu betrachten und augenscheinlich zu analysieren. Denn schon hier lassen sich die ersten Unterschiede ausmachen, die sich bei weitem nicht nur auf den Chipsatz beschränken. So dürfte im direkten Vergleich mit dem eben betrachteten P5GD2 eine andere Ausführung von PCI-Slots und ihren moderneren Kollegen, den PCI-Express-Steckplätzen, auffallen. Fand man diese soeben noch um den Slot für die Grafikkarte herum angeordnet, befinden sich alle Erweiterungs-Steckplätze nun ausschließlich und in anderer Zahl unter dem schwarzen PCI-Express-x16-Grafik-Steckplatz. Drei PCI-Slots und darunter noch einmal zwei PCI-E-x1-Steckplätze, das ist es, was man auf dem Alderwood-Vertreter aus dem Hause ASUS ausmachen kann.
Auch findet sich auf dieser Hauptplatine kein Freiraum mehr zwischen dem Steckplatz für die Grafikkarte, dem PCI-E-x16-Slot, und jenem Steckplatz, der darunter angesiedelt wurde. Im Falle einer Dual-Slot-Kühllösung bei der verbauten Grafikkarte geht dieser Steckplatz also verloren, was die Gesamtzahl an Erweiterungs-Slots auf vier beschränkt. Aber auch beim Verlust des ersten, unter der Grafikkarte befindlichen PCI-Slots würde eine gleiche Zahl von PCI-E-x1-Slots und PCI-Steckplätzen über bleiben - eine durchaus bessere Variante, als einen PCI-E-Slot dort zu platzieren und ihn schmerzlich vermissen zu müssen.
Interessant ist bei dem ASUS P5AD2 eine Kühlplatte, die auf der Rückseite des Boards hinter dem CPU-Sockel angebracht wurde. Diese Vorrichtung besitzt im Übrigen auch das ASUS P5GD2. Das „Stack Cool“-System soll - laut Handbuch - die CPU-Temperatur um mindestens zehn Grad Celsius im Gegensatz zu der normalen Kühllösung, wie sie von Intel vorgeschrieben wird, senken. Laut den Angaben von ASUS erklärt das auch den Verzicht auf jegliche aktive Kühlmethoden auf der Hauptplatine, da alle Komponenten im Umkreis der CPU nicht vermehrt der Wärme ausgesetzt sind, die normalerweise von dem Prozessor ausgeht. Zwei Fliegen mit einer Klappe also? Wäre das angepriesene Feature so effektiv, wie man es verspricht, so stünde Overclockern und Silent-Freunden zugleich ein besonderes Extra ins Haus.
Nun, offensichtlich ist zumindest, dass das ASUS-Mainboard keine eigenen Geräusche von sich geben wird, denn ebenso wie das P5GD2 setzt es komplett auf Passivkühlkörper ohne sich drehende Unterstützung. Doch da dies auch bei Intels Referenz-Mainboards der Fall ist, dürfte nicht alles auf das „Stack Cool“-System zurückzuführen sein - es gilt also, die CPU-Temperatur genauer zu beobachten.
Interessant ist noch, dass im Gegensatz zum ASUS P5GD2 die Dual-Gigabit-Ethernet-Lösung über den PCI-Express-BUS angeschlossen ist, während bei dem Grantsdale-Mainboard aus dem Hause ASUS sowohl PCI-Express-BUS als auch PCI-BUS genutzt werden. Da beim ASUS P5AD2 zwei Marvell-Chips als PCI-E-Controller fungieren, erklärt sich auch die Differenz der Anzahl von PCI-Express-x1-Slots zwischen P5GD2 (drei PCI-E-x1-Steckplätze) und P5AD2 (zwei PCI-E-x1-Steckplätze).
Die weiteren Unterschiede zwischen den beiden ASUS-Mainboards beschränken sich auf eine leichte Umverteilung der Mainboard-Header oder der IDE-Steckplätze, die von dem ITE8212F-RAID-Controller verwaltet werden. Letzterer sorgt zusätzlich zur ICH6/R auf beiden Boards für ATA 133/100/66-Anschlussmöglichkeiten, die sogar im RAID-Betrieb verwaltet werden können. Ebenso zusätzlich und noch einmal für den RAID-Betrieb tauglich ist der Silicon Image Chip, der, auch auf beiden ASUS-Boards verbaut, für vier zusätzliche SATA-Steckplätze am unteren Rand der Platine sorgt. Da der Silicon Image RAID-Controller über den PCI-BUS angeschlossen ist, beschränkt ihn natürlich auch die maximale Bandbreite von 133 MB/s.
Nicht beschränkt werden unterdes die Gigabit-Ethernet-Chips von Marvell, die über den PCI-Express-x1-BUS genügend Freiraum besitzen. Letzterer bietet 250 MB/s pro Richtung und kann durch einen der LAN-Controller bestenfalls zu 50 % ausgelastet werden und auch nur dann, wenn diese im Full-Duplex-Modus laufen und somit 2 Gbit (250 MB/s) über die Leitungen schicken.