Amazon bald auch mit DVD-Verleih
Der Online-Retailer Amazon überlegt einen Einstieg in den US-DVD-Verleih, berichtet die New York Times. Das Unternehmen hat in der Vergangenheit durch den Einstieg in den Video- und Musik-Vetrieb den Bereich des E-Commerce entscheidend mitgeprägt.
Die Konkurrenten Netflix, Marktführer im Online-DVD-Service, und Blockbuster reagierten auf die Gerüchte über einen Einstieg Amazons sofort mit einer Reduktion der Preise. Ein weiterer Mitbewerber, Walmart, will jetzt mit einem eigenen Preissystem dem möglichen Neukonkurrenten Paroli bieten.
Für Amazon würde der Einstieg in den DVD-Verleih jedoch die Eröffnung von Vetriebsfilialen nach sich ziehen. Amazon hatte jedoch erst 2001 zahlreiche große Warenhäuser schließen lassen und ließ ab dann die Produkte vermehrt über lokale Retailer ausliefern. Amazon selbst besitzt jetzt noch sechs lokale Lagerhäuser. Die Kosten für den Einstieg in den DVD-Verleih könnten auch Investoren entmutigen, befürchten Experten. Bei Netflix betrugen die Ausgaben für neue DVDs alleine in den ersten neun Monaten dieses Jahres 80 Mio. Dollar.
Die Netflix-Aktien sind seit Februar dieses Jahres von 40 Dollar auf 17 Dollar in diesem Monat gesunken. Der Absturz ist hauptsächlich auf den Einstieg von Blockbuster in den DVD-Verleih im August 2004 zurückzuführen. Netflix hat in den vergangenen Jahren 29 Vertriebs-Stationen errichtet und die Möglichkeit, 90 Prozent aller US-Kunden über Nacht beliefern zu können. Blockbuster zum Vergleich hat in den USA zehn Vertriebshäuser und US-Kapazitäten von bis zu 50 Prozentin der Belieferung über Nacht.
Bei Walmart zeigen sich die Verantwortlichen zuversichtlich über die weitere Entwicklung in diesem Segment. Der Einstieg erfolgte erst im Juni 2003 und ein Sprecher bezeichnet die Entwicklungen im DVD-Verleih als weiter über den Erwartungen - trotz eines möglichen Einstieges von Amazon.