Neues von ATis R480 und Bridge-Chip
Während man die Radeon X800 XT „Platinum Edition“ ob ihrer schlechten Lieferbarkeit schon als „Press Edition“ verspottet, plant man bei ATi in Kanada trotzdem schon für die Zukunft. So wird uns wohl noch in diesem Jahr ein neuer Grafikchip und auch schon bald ein Bridge-Chip erwarten.
So berichten die Kollegen von TheInquirer, dass man bei ATi trotz der Komplikationen mit dem R420/423 schon für die nähere Zukunft plant und mit dem R480 schon den nächsten Chip bereits im vierten Quartal auf den Markt bringen wird. Bereits in der vergangenen Woche berichteten die xBit Labs, ATi habe sich dazu entschlossen, den R480 erst im ersten Quartal des kommenden Jahres vorzustellen. Als Namen stehen derweil wohl Radeon X850 oder X900 zur Auswahl. Was allerdings jetzt schon feststeht ist, dass dieser Grafikchip bereits in 0,11 µm breiten Strukturen ohne low-K gefertigt werden wird. Durch die nochmalige Verkleinerung der Fertigung kann ATi mehr Takt aus dem Chip herausholen und gleichzeitig die Fertigungskosten senken, da so mehr Dies auf einen Wafer passen.
Gleichzeitig könnte man so endlich die Probleme beseitigen, die man mit der Fertigung des R420/423-Chips hat. Dieser ist mit 16 funktionsfähigen Pipelines immer noch nur in homöopathischen Dosen erhältlich, die dann meist auch gar nicht erst den Retail-Markt erreichen, sondern gleich an die vielen OEMs verteilt werden. Mit dem R480 soll sich dies endlich ändern, so hofft ATi. Denkbar wäre auch, dass man bei einer besseren Fertigungsquote den R423 vollkommen verwirft und diesen durch langsamer getaktete R480-Dies ersetzt. Ein Allheilmittel gegen die Lieferknappheit wäre gefunden - zumindest für PCI-Express-Grafikkarten, denn der R480 wird ein solches natives Interface besitzen. Bei den Taktraten sind 550 MHz für den Chip und bis zu 700 MHz für den Speicher im Gespräch. Besonders die erhöhte Speicherbandbreite würde der Radeon X850 oder X900 - wie immer sie auch heißen mag - gut tun, zeigten doch diverse Tests, dass der R420 im Moment unter einer recht geringen Speicherbandbreite leiden muss.
Doch was ist mit dem R480 und AGP 8x - immer noch die am weitesten verbreitete Grafikkarten-Schnittstelle im PC-Universum. Ob es eine AGP-Version des R480 geben wird, ist derzeit noch unklar - wir glauben aber eher nicht. Denkbar wäre jedoch, dass ATi auch bei dieser Grafikkarte einen Bridge-Chip verwenden wird, der diese fit für AGP macht. Hier entwickelt man im Moment offenbar fleißig an einer eigenen Lösung, die der von Konkurrent nVidia recht nahe kommen wird. Erster Kandidat für den Einsatz eines solchen, recht günstigen Chips wäre die neue X700-Serie, die ATi vor einigen Tagen vorgestellt hat. Man spricht hier von einer Masseneinführung im ersten Quartal 2005, genau zu dem Zeitpunkt, an dem der Bridge-Chip also seine Premiere feiern soll. Zu diesem Zeitpunkt wird nVidia - wenn denn alles glattgeht - schon die GeForce 6600 für AGP umgesetzt haben.