T-Online und Deutsche Telekom fusionieren
Am Samstag gab die Deutsche Telekom die Entscheidung über die geplante Fusion von T-Online auf die Deutsche Telekom AG bekannt. So hat der Vorstand der Deutschen Telekom beschlossen, die Fusion mit T-Online, ihrer 73,93%-igen Tochtergesellschaft, im Wege einer Verschmelzung der T-Online AG auf die Deutsche Telekom anzustreben.
Der Aufsichtsrat der Deutschen Telekom erteilte dieser Entscheidung bereits seine Zustimmung. Die Deutsche Telekom hat den Vorstand von T-Online gebeten, so schnell wie möglich in Verhandlungen über die Verschmelzung einzutreten. Die Aktionäre von T-Online sollen dementsprechend für ihre T-Online-Aktien Deutsche Telekom-Aktien erhalten, sobald die erforderlichen Beschlüsse der Hauptversammlungen der Deutschen Telekom AG und der T-Online AG gefasst sowie die Eintragung der Verschmelzung in das Handelsregister erfolgt sind. Die Deutsche Telekom plant darüber hinaus im Jahr 2005 den Rückkauf eigener Aktien, soweit dies notwendig ist, um eine Erhöhung der Anzahl der ausstehenden Deutsche Telekom-Aktien aufgrund der Verschmelzung zu vermeiden.
Eine Verschmelzung ist nach eigenen Angaben die einzige Möglichkeit für die Deutsche Telekom, das mit der Transaktion verfolgte Hauptziel zu erreichen, T-Online unmittelbar und vollständig zu integrieren.
Mit dem Vorliegen des Verschmelzungsvertrages sowie des Umtauschverhältnisses (auf Basis der IDW S1 Bewertungen) wird nicht vor Januar 2005 gerechnet. Die Deutsche Telekom erwartet, dass die Verschmelzung im zweiten Halbjahr 2005 wirksam wird.
Wegen der langen Zeit bis zur Eintragung der Verschmelzung in das Handelsregister und wegen des schon heute eher geringen täglichen Handelsvolumens und der dadurch begrenzten Liquidität der T-Online-Aktie wird die Deutsche Telekom den T-Online-Aktionären ein freiwilliges Barangebot zu einem Preis von 8,99 € je T-Online Aktie unterbreiten. Das freiwillige Barangebot soll denjenigen Aktionären von T-Online, die ihre Aktien lieber verkaufen wollen, anstatt den Abschluss des Verschmelzungsprozesses abzuwarten, Liquidität und Preissicherheit gewähren. Das freiwillige Angebot wird nicht an das Erreichen bestimmter Annahmequoten geknüpft sein.
Unter der Voraussetzung, dass alle erforderlichen Genehmigungen zeitgerecht vorliegen, geht die Deutsche Telekom derzeit davon aus, dass die Angebotsunterlage noch im November dieses Jahres veröffentlicht werden kann.
Grund für die Verschmelzung von T-Online ist die neue Strategie der Deutschen Telekom für die Entwicklung des Festnetz- und Breitbandgeschäftes in Deutschland. Die Einführung einer integrierten Breitbandstrategie mit kombinierten Sprach-, Internet- und TV-Angeboten für den Massenmarkt („Triple-Play“Modell ) ist in den Augen der Deutschen Telekom eine wesentliche Voraussetzung für künftiges Wachstum im deutschen Breitbandgeschäft. Die Deutsche Telekom geht davon aus, dass sich durch die Integration von Dienstleistungen der Umsatz je Kunde steigern, die Kundenbindung erhöhen und die Position der Deutschen Telekom im Festnetzbereich wesentlich verbessern lassen. Die Integration der T-Online AG in die Deutsche Telekom AG ermöglicht damit der Deutschen Telekom eine optimale und durchgängige Ausschöpfung der Kundenbeziehung, die eine wesentliche Voraussetzung für die Einführung kombinierter Dienstleistungsangebote darstellt. Aus diesem Grund strebt die Deutsche Telekom eine zügige Verschmelzung der T-Online auf die Deutsche Telekom an.
T-Online wird durch die Verschmelzung ein wesentlicher Teil des neuen Geschäftsfeldes „Breitband/Festnetz“ der Deutschen Telekom AG und zugleich die Produktmarke für alle IP-basierten Dienstleitungen für den Massenmarkt. T-Online wird auch weiterhin eine separate Organisationseinheit innerhalb des neuen strategischen Geschäftsfeldes Breitband/Festnetz bleiben. Die Mitarbeiter und das Management von T-Online werden auch in Zukunft eine entscheidende Rolle bei der Umsetzung der Breitbandstrategie des Gesamtkonzerns spielen. Das neue Geschäftsfeld Breitband/Festnetz unter der Marke T-Com wird von einem „Executive Committee“ unter Vorsitz von Walter Raizner geleitet werden.
Kai-Uwe Ricke, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Telekom AG, sagte: „Wir haben das neue Geschäftsfeld „Breitband/Festnetz“ in der Absicht geschaffen, das Breitbandmodell für die Zukunft zu etablieren. Die Integration von T-Online wird dazu beitragen, dass wir dieses Ziel erreichen und die Chancen, die das Breitbandgeschäft in Deutschland bietet, voll nutzen können.“