Vorerst kein Pentium 4 mit 4 GHz
Dass Intel mit dem 90-nm-Prozess in Verbindung mit der Netburst-Architektur keinen Glücksgriff gelandet hat, dürfte mittlerweile jedem bekannt sein. Doch wollte Chipgigant Intel dies bis jetzt nicht wirklich zugeben, gesteht nun aber vieles in einem internen Dokument ein.
Zwar spricht man nicht von Schwierigkeiten mit der Produktion oder von Problemen mit dem Stromverbrauch bzw. den Leckströmen der 90-nm-Prozessoren, hat aber vorerst nicht vor, einen Pentium 4 mit den „magischen“ 4 GHz auf den Markt zu bringen. Man möchte in Zukunft dem Gigahertz-Wahn absprechen und sich vielmehr auf den Ausbau der Features existierender CPUs beschränken. Nach einstigen Planungen wollte man die Netburst-Architektur noch bis zu einer Taktgrenze von über zehn GHz weiterführen, rechnete damals aber wohl nicht mit dem mittlerweile enormen Stromverbrauch dieser Prozessoren.
Neue Technologien - hier wäre wohl „Dual Core“ das richtige Stichwort - sollen demnach auch nicht zu kurz kommen. Auf diese Technik, Desktop- und Server-Prozessoren zu fertigen, wird man aber wohl erst ab der zweiten Jahreshälfte 2005 zurückgreifen. Laut den Kollegen von The Inquirer ist ebenfalls ein verstärkter Einsatz des äußerst stromsparenden Pentium M in Desktop-Systemen in Planung.
Ferner wird man wohl vor allem im verbleibenden Teil des Jahres 2004 und in der ersten Jahreshälfte 2005 die aktuelle Pentium 4-Serie ausbauen. Dazu gehört unter anderem eine neue Extreme Edition, die über zwei MB Level-2-Cache sowie einen 266 MHz schnellen Frontside-Bus verfügen wird. Hinzu kommen die normalen Prozessoren der 600er-Serie, die sich gegenüber der aktuell erhältlichen 500er-Serie durch einen ebenfalls zwei MB großen Level-2-Cache unterscheiden. Allerdings wird Intel bei diesen Prozessoren den Frontside-Bus bei 200 MHz belassen, zusätzlich aber noch einige weitere Features in den Kern integrieren. So ist hier die Rede von einer Art Speedstep-Technologie, die den Prozessor im Idle-Zustand heruntertaktet, um Strom zu sparen. Weiter sollen auch das NX-Bit sowie EM64T endlich Einzug in Intels Pentium 4-Serie finden.