nVidia GeForce 6600 GT für AGP im Test: Die Unterschiede zu PCI Express beleuchtet
3/17Die Karte
nVidia GeForce 6600 GT
Auf den ersten Blick wählte nVidia für die AGP-Variante der GeForce 6600 ein recht außergewöhnliches Design, welches sich aber bei genauerer Betrachtung schnell als durchaus logisch herauskristallisiert. So änderte man gegenüber dem PCI-Express-Modell Vieles auf dem PCB. Am auffälligsten ist aber wohl die Tatsache, dass nVidia mittlerweile Doom 3 zu ihrem Ein-und-Alles hochstilisiert. Manchmal wirkt dies schon ungewollt komisch.
Aus unserer Sicht vorbildlich ist die Implementierung zweier digitaler DVI-Ausgänge, die wohl besonders TFT-Besitzer erfreuen sollten. Da es sich bei der von uns getesteten Karte allerdings nur um das von nVidia entwickelte Referenzdesign handelt, können die im Laden erhältlichen Karten in dieser Hinsicht allerdings abweichen, denn letztendlich bleibt es den Herstellern überlassen, was sie für Ausgänge auf das PCB löten und welche nicht.
Eine der wichtigsten Änderungen gegenüber dem Modell mit PEG-Schnittstelle befindet sich am Ende des PCBs. Natürlich handelt es sich hierbei um den zusätzlichen Stromanschluss im 3,5“-Format. Dieser war bei dem vormals getesteten Modell bekanntlich nicht nötig, da über den PCI-Express-Bus bis zu 75 Watt gefördert werden können. Da der AGP-Standard da aber nicht ganz mithalten kann, ist hier ein freier Stromanschluss für den Betrieb der GeForce 6600 also essentiell. Dementsprechend zugenommen hat auch die Anzahl der für die Stromversorgung benötigten Kondensatoren am Ende der Grafikkarte.
Die allerdings auffälligste Änderung gegenüber dem PEG-Modell ist schon länger von Bildern bekannt. Wie erste Bilder von XFX“ GeForce 6600 es zeigten, änderte man das Design dementsprechend, dass man den NV43-Chip um knapp 45 Grad drehen und diesen auf dem PCB etwas nach links oben platzieren konnte. Ein notwendiger Schritt, denn irgendwo auf dem eher knapp bemessenen Platz der GeForce 6600 sollte ja auch noch die HSI-Brücke ihren Platz finden. Diese wurde von nVidia nun unterhalb des Chips zwischen diesem und dem PCI-Express-x16-Slot verlötet, um einen optimalen Verlauf der Leiterbahnen erreichen zu können. Der passive Kühlkörper dieses Brückenchips wird im Betrieb übrigens recht heiß.
Beim verbauten Kühlkörper für den NV43-Chip vertraute man wieder auf Altbekanntes und verbaute exakt das gleiche Modell, das auch schon auf der PCI-Express-Variante zum Einsatz kam. Dieses besitzt eine Basis aus Aluminium und einen recht schnell drehenden, kleinen Lüfter, der - leider - ein recht hohes Geräuschniveau erzeugt. Da es sich bei dieser Karte allerdings nur um nVidias Designvorschlag handelt, sollte man nicht auf die Modelle der einzelnen Hersteller wie AOpen, Leadtek, XFX und Co. schließen. Hier lässt nVidias seinen Kunden freie Hand, so dass wir schon bald Myriaden verschiedener Designs am Markt finden können sollten. Ebenfalls identisch mit dem PEG-Geschwisterchen ist der Chiptakt, der bei exakt 500 MHz liegt.
Die insgesamt 128 MB Speicher sind auch hier vom Typ GDDR3 und werden bei Samsung in Südkorea gefertigt. Da diese Chips im Betrieb trotz ihrer hohen Taktraten nicht sonderlich heiß werden, konnte man auf eine aktive oder passive Kühlung verzichten. Die insgesamt vier Module besitzen eine minimale Zugriffszeit von 2,0 ns und sind somit für einen Betrieb bei bis zu 500 MHz (1 GHz DDR) spezifiziert.
Allerdings nutzt nVidia das Spektrum nicht ganz aus, da das AGP-Modell der GeForce 6600 nur mit 450 MHz taktet. Hier bleibt also noch genug Raum für etwaige Übertaktungsversuche (wir erreichten in einem kurzen Test knapp 530 MHz Chip- und 510 MHz RAM-Takt). Beim Modell für PCI Express sah dies übrigens noch anders aus, denn hier taktete man den Speicher auch von vorne herein mit 500 MHz (1 GHz DDR). Mit diesem Schritt möchte man wohl weiterhin Kunden ermutigen, die nochmals etwas schnellere, aber gleichteure PEG-Version zu kaufen. Spätestens seit der nForce 4-Chipsatz auf dem Markt ist, hat nämlich auch nVidia großes Interesse daran, mehr Grafikkarten mit PCI-Express-x16-Schnittstelle zu verkaufen.
Anbei noch drei Bilder der GeForce 6600 GT von AOpen: