Pentium 4 Extreme Edition 3,46 GHz im Test: Intel 925XE und 1066 MHz FSB

 2/27
Thomas Hübner (+1)
18 Kommentare

Höherer FSB, neuer Chipsatz - Intels i925XE

Ein Prozessor mit schnellerem Frontside-Bus bringt für gewöhnlich auch den Kauf eines neuen Mainboards mit neuem Chipsatz mit sich und nicht anders verhält es sich auch im Falle von Intels neuem Pentium 4 Extreme Edition mit 3,46 GHz Takt und 1066-MHz-FSB. Wie man anhand der Namensgebung erkennen kann, handelt es sich bei Intels neuem MCH (Memory Controller Hub), dem i925XE, jedoch nicht um eine komplette Neuentwicklung sondern vielmehr um eine neue Version der aktuellen LGA Sockel 775-Northbridge i925X. Dementsprechend sieht auch die Liste der Features bis auf den FSB praktisch identisch aus, so dass wir an dieser Stelle nicht weiter auf diese eingehen wollen und den interessierten Leser auf unseren ausführlichen Chipsatz-Artikel anlässlich der Vorstellung von Intels LGA Sockel 775 verweisen.

i925XE
i925XE

Statt dessen wollen wir einen Blick auf die wenigen Unterschiede der beiden Northbridges werfen, allen voran natürlich den schnelleren Frontside-Bus mit nun 1066 MHz. Im Grunde genommen entspricht der Frontside-Bus im Protokoll noch immer dem der ersten Pentium 4 (Willamette)-Modelle, lediglich der Host-Takt wurde im Laufe der Zeit von Anfangs 100 MHz auf nun 266 MHz immer weiter erhöht. Durch die QDR-Technologie (Quad Data Rate) wurden so aus anfangs 400 MHz die nun vom neuen Pentium 4 Extreme Edition und dem i925XE-Chipsatz unterstützten 1066 MHz. Folgende Frontside-Bus-Taktraten werden von Intels neuestem Chipsatz unterstützt:

  • FSB533: 64 Bit Busbreite * 133 MHz Bustakt * 4 Datenpakete / 8 = 4256 MB/s
  • FSB800: 64 Bit Busbreite * 200 MHz Bustakt * 4 Datenpakete / 8 = 6400 MB/s
  • FSB1066: 64 Bit Busbreite * 266 MHz Bustakt * 4 Datenpakete / 8 = 8512 MB/s

Damit entspricht die Bandbreite des Frontside-Busses endlich der des auf aktuellen LGA Sockel 775-Systemen zum Einsatz kommenden DDR2-533-Speichers im Dual-Channel-Modus und bremst diesen nicht mehr unnötig aus. Mit der Einführung von DDR2-667 und später DDR2-800 wird hier allerdings erneut ein Flaschenhals entstehen, sollte Intel den FSB nicht weiter erhöhen.

  • DDR2-400: 2 * 64 Bit Busbreite * 100 MHz Core-Takt * 4 Datenpakete / 8 = 6400 MB/s
  • DDR2-533: 2 * 64 Bit Busbreite * 133 MHz Core-Takt * 4 Datenpakete / 8 = 8512 MB/s
  • DDR2-667: 2 * 64 Bit Busbreite * 166 MHz Core-Takt * 4 Datenpakete / 8 = 10624 MB/s
  • DDR2-800: 2 * 64 Bit Busbreite * 200 MHz Core-Takt * 4 Datenpakete / 8 = 12800 MB/s

DDR2-533-Speicher mit CL3-Timings läuft zwar auch schon mit dem i925X-Chipsatz, offiziell unterstützt wird er aber erst jetzt durch den i925XE. Weitere Details zu der hinter DDR2-Speicher stehenden Technologie gibt es für interessierte Leser in unserem Grundlagen-Artikel zu diesem Thema.

Auf dem folgenden Schaubild ist die Diskrepanz zwischen der vom Speicher zur Verfügung gestellten und der vom Prozessor wirklich genutzten Bandbreite beim i925X noch einmal deutlich zu sehen. Die abgebildete Southbridge ICH6RW mit Intels Wireless Connect Technology wurde mittlerweile (ebenso wie die ICH6W) eingestellt und steht somit nicht für den neuen Chipsatz bereit.

i925X Blockdiagamm
i925X Blockdiagamm

Der 925XE sorgt zwischen CPU und Speicher Dank höherem FSB für Abhilfe - die Bandbreiten der Prozessor-Anbindung und des Arbeitsspeichers entsprechen sich, so dass kein Flaschenhals entsteht.

i925XE Blockdiagamm
i925XE Blockdiagamm

Was den Support für ECC-Speicher betrifft, entschied man sich bei Intel, diesen komplett von der Feature-Liste zu streichen. Ursprünglich sollte bereits der i925X ECC-Support bieten. Aufgrund eines Bugs musste man diesen jedoch zunächst deaktivieren und wollte ihn eigentlich später nachreichen. Durch mangelndes Interesse seitens der Kunden (so Intels Aussage zu diesem Thema) wurde das Feature nun jedoch komplett gestrichen und wird, dem momentanen Stand der Dinge nach, mit ziemlicher Sicherheit auch nicht nachgereicht werden. Durch den Wegfall von ECC gibt es auch beim Ball-Out gegenüber dem Vorgänger Änderungen an 20 der insgesamt 1210 Balls (Pins) der Northbridge. Diese sind nun „reserved“, werden also verkabelt aber momentan informationstechnisch nicht verwertet, was im Umkehrschluss heißt, dass man sich zumindest die Möglichkeit vorbehält, ECC zu einem späteren Zeitpunkt bei entsprechendem Bedarf doch noch nachzureichen.

Intel D925XECV2 mit i925XE Chipsatz
Intel D925XECV2 mit i925XE Chipsatz
Intel D925XECV2 mit i925XE Chipsatz
Intel D925XECV2 mit i925XE Chipsatz
Intel D925XECV2 mit i925XE Chipsatz
Intel D925XECV2 mit i925XE Chipsatz
P5AD2-E Premium - Asus' neues Mainboard auf Basis des i925XE
P5AD2-E Premium - Asus' neues Mainboard auf Basis des i925XE

Erste Boards wird es unter anderem von Intel und Asus geben. Intels ATX-Board D925XECV2 und das microATX-Board D925XEBC2 entsprechen dabei im Großen und Ganzen ihren direkten Vorgängern mit i925X-Chipsatz, dem D925XCV und dem D925XBC. Bei Asus stellte man mit dem P5AD2-E Premium bereits ein paar Tage vor dem offiziellen Launch von Intels neuem Chipsatz und Prozessor das passende Mainboard vor, das Speicher-Taktraten abseits den von Intel vorgegebenen Normen ermöglicht.