AOpen i855GMEm-LFS und Pentium M 755 im Test: Pentium M im Desktop-PC
Vorwort
Ist die Heizung an, oder ist das mein Prozessor? Die jüngsten Entwicklungen bei den Spitzen-Prozessoren haben eine unangenehme Richtung eingeschlagen. Zwar werden die CPUs immer schneller, einhergehend damit steigt jedoch auch ihr Stromverbrauch. Insbesondere Intels Hitzkopf „Prescott“ machte hier durch seine Leistungsaufnahme und Wärmeentwicklung Schlagzeilen; und auch wenn solch' eine zentrale Recheneinheit in der kalten Jahreszeit nicht mehr nur sprichwörtlich massiv zur Senkung der Heizkosten beitragen kann, ist sie in der Hitze des Sommers doch Quell vieler Probleme.
Die ungewünschten Nebeneffekte auf der jährliche Energieabrechnung mit einem Verbrauch von ca. 0,1 kW in der Stunde - die allein auf das Konto des Prozessors gehen, d.h. ohne die Berücksichtigung der anderen Systemkomponenten - seien an dieser Stelle ebenso beileufig erwähnt wie die Auswirkungen auf unsere Umwelt.
Als heiliger Gral und Lösung aller Probleme der Computer-Fans wird an dieser Stelle nicht all zu selten der Intel Pentium M ins Feld geführt, der im Rahmen der Centrino Mobiltechnologie für viel Performance bei einem äußerst geringen Energieverbrauch steht. Schnell machte sich der Mythos breit, dass der auf der Pentium 3-Architektur (P6) basierende Prozessor alles viel besser und eigentlich auch schneller kann, als die jüngsten Inkarnationen der Pentium 4-Architektur (Netburst).
Aufgrund des beim Pentium M zum Einsatz kommenden Sockel 479 und einer komplett anderen Signalspannungen konnte sich dieser lange Zeit dem direkten Desktop-Schlagabtausch entziehen. Aber was ist dran, an Aussagen wie dieser?
„Der Pentium M wäre die Lösung aller meiner Probleme!“
Wir können es testen, denn das Warten hat endlich ein Ende! Mit einem neuen Mainboard möchte AOpen den Markt aufmischen und allen Pentium M-Fans die Basis für ein Desktop-System abseits vom heißblütigen Pentium 4 zur Verfügung stellen. Das gute Stück hört auf die Bezeichnung i855GMEm-LFS, ist mit Intels i855GME-Chipsatz bestückt und soll für ca. 250 Euro den Besitzer wechseln.
Zusammen mit diesem Mainboard und dem passenden Pentium M-Prozessor soll auf den folgenden Seiten nun die Frage geklärt werden, welche Daseinsberechtigung dieser Notebook-Prozessor in Desktop-Systemen hat und wie viel am Mythos des „Überprozessors“ dran ist. Pentium M - der heilige Gral der Prozessoren?
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Da es möglich ist, dass in diesem Artikel auf bestehendes Wissen aus älteren Prozessortests zurückgegriffen wird, ist es für alle, die etwas „mehr“ wissen möchten, keinesfalls verkehrt, auch einen Blick in unsere älteren Berichte (Ausschnitt) zu werfen.
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Als ganz besonderen Artikel möchten wir außerdem unseren Blick auf den „Energieverbrauch aktueller Prozessoren“ jedem ans Herz legen, für den auch die Stromrechnung beim Kauf eines neuen Systems eine Rolle spielt. Auf den Energiebedarf der neuen Prozessoren werden wir im Rahmen dieses Artikels eingehen.