AOpen i855GMEm-LFS und Pentium M 755 im Test: Pentium M im Desktop-PC
4/32Die Pipeline des Pentium M
Eine starke Ausprägung der zugrundeliegenden Prozessorarchitektur ist klassischerweise die Länge der Pipeline. Bei der Pentium 4 Netburst-Architektur, die beim Pentium 4 „Northwood“ auf 20 Pipeline-Stages kommt und beim „Prescott“ auf 31 Stufen verlängert wurde, hat man sich dafür entschieden, die beim Prozessor eingehende Arbeit in möglichst vielen Schritten abzuarbeiten. Jede „Rechenstation“ fällt dadurch weniger komplex aus, konsumiert weniger Leistung und kann in Folge dessen auch höher getaktet werden. Da pro Takt nur eine Station angelaufen wird, bedarf es zum Abarbeiten eines einzigen Befehls aber auch mehr Takte.
Demgegenüber kann der Pentium III „nur“ mit einer 10-stufigen Pipeline aufwarten, die, um das Gleiche zu leisten, allerdings nur halb bzw. ein drittel so schnell betrieben werden muss, um einen Befehl abzuarbeiten. Auf der anderen Seite fällt dadurch jede Pipeline-Stufe so kompliziert aus, dass sie nicht in die Taktregionen von Netburst vorstoßen kann.
Über die Länge der Pentium M-Pipeline - die sich beim Wechseln vom Banias zum Dothan nicht verändert hat - schweigt sich Intel anderthalb Jahre nach der Vorstellung des Pentium M noch immer aus. Offiziell wird nur bestätigt, dass die Pipeline länger als die des Pentium III und kürzer als die des Pentium 4 ist. Irgendwo zwischen 10 und 20 - aufgrund der erbrachten Leistung wohl eher näher an den 10 - liegt die Wahrheit.