T-DSL über Glasfaser ab 2005
Bereits Anfang des Jahres hatte die T-Com verlauten lassen, für eine flächendeckende Versorgung mit DSL-Anschlüssen in Deutschland sorgen zu wollen. Hiervon kann in den OPAL-Gebieten bisher keine Rede sein, sodass diesen Kunden oft nur die Wahl zwischen teuren Breitbandzugängen oder einem Datentransfer mittels ISDN bleibt.
OPAL-Gebiete sind all jene, die lediglich über ein Glasfasernetz verfügen. Aus internen Dokumenten der Deutschen Telekom möchte Onlinekosten nun aber erfahren haben, dass bereits im Januar 2005 bundesweit Siemens-Outdoor-DSLAMs in Betrieb genommen werden können. Diese Outdoor-DSLAMs (Digital Subscriber Line Access Multiplexer) ermöglichen dann auch endlich T-DSL für Kunden, die in OPAL-Gebieten lediglich mit Glasfasernetzen ausgestattet sind. Damit dies möglich wird, müssen jedoch sämtliche Knotenverzweiger (KVz) im Glasfasernetz mit einem Outdoor-DSLAM versehen werden, da es bei Glasfasernetzen auf HYTAS-Basis keine Vermittlungsstelle gibt. Somit muss jeder Knotenverzweiger mit einem Outdoor-DSLAM ausgestattet werden, damit der Splitter das DSL- und Telefonsignal im Haushalt trennen kann. Bei einem Feldtest in Bensberg bei Köln werden seit Mitte Oktober 1000 Kunden über diese Technologie mit T-DSL versorgt - offenbar ohne größere Probleme. An einen Knotenverzweiger, der eine Art Mini-Vermittlungsstelle darstellt, sind jedoch nur rund 100 Kunden angeschlossen, so dass es nicht wirtschaftlich sein kann, sämtliche Knotenverzweiger mit Outdoor-DSLAMs auszurüsten.
Karlsruhe, Arnsberg, Nürnberg, Erdingen, Allingen, Schloss Holte Stukenbrock (SHS) und Selm verfügen ebenfalls bereits über Outdoor-DSLAM. Die eingesetzte Software ist jedoch noch nicht ganz marktreif und muss bis zum Ende des Feldversuches im Januar überarbeitet und weiteren Tests unterzogen werden.
T-Com-Pressesprecher Walter Genz bestätigte die Informationen von Onlinekosten, hielt jedoch fest, dass in absehbarer Zeit keinesfalls mit einer flächendeckenden Versorgung in OPAL-Gebieten gerechnet werden dürfe, da die Outdoor-DSLAMs im Vergleich zu ihren Vertretern im Kupfernetz aufgrund der geringen Nachfrage exorbitant teuer seien und so vorerst nur ausgewählte Regionen mit der neuen Technologie versorgt werden würden. Welche Gebiete bzw. Knotenverzweiger mit Outdoor-DSLAMs ausgerüstet werden, hängt wohl vor allem von der jeweiligen Nachfrage durch den Kunden ab. Es liegt nun also auch an den interessierten Kunden in den betroffenen Gebieten, erneut ihr Verlangen nach T-DSL zu bekunden und sich in die Interessentendatenbank eintragen zu lassen, damit vielleicht auch das eigene Gebiet schon bald mit einem Outdoor-DSLAM ausgestattet wird.