USA: Razzien gegen Konsolen-Modder
In der letzten Woche rückte die Polizei im Gebiet der US-amerikanischen Hauptstadt Washington D.C. aus, um einige Läden der Elektronik-Kette „Pandora's Cube“ auf Raubkopien und gemoddete Konsolen zu durchsuchen.
Die Aktion war alsbald von Erfolg gekrönt. In drei Läden der Kette wurden modifizierte Konsolen, die das Abspielen von raubkopierten Spielen ermöglichen, und die dazugehörigen Spiele, sichergestellt. Dabei gingen die Beschuldigten einem Reuters-Bericht zufolge mit größter Dreistigkeit vor: Die modifizierten XBox-Konsolen beinhalteten Angaben der Ermittler zufolge neben dem herkömmlichen Chip auch eine Festplatte, auf der rund 15 Spiele vorinstalliert waren. Die zugehörigen Originale wurden wahrscheinlich nicht mitgeliefert. Auch Emulatoren zum Umwandeln von Fremd-Konsolen-Spielen sollen in den Läden auf Wunsch und gegen entsprechende Bezahlung ausgeliefert worden sein: „Die haben die XBoxen mit Tonnen an Emulatoren für Konsolen und Spielautomaten und jedem ROM bestückt, das sie nur finden konnten“, beschreibt ein angeblicher Kenner des Ladens die Geschäftspraxis.
Auch anderweitig scheinen die Modder keine Scham zu kennen. Wer an ein Undercover-Geschäft im Hinterhof denkt, irrt. In freizugänglichen Ladengeschäften standen die modifizierten Konsolen samt Änderungs- und Spieleliste in den Schaufenstern. Als Krönung des Ganzen sollen die Mitarbeiter von Pandora Cube, von denen im übrigen zwei inhaftiert wurden, eine separate Software zum Kopieren von Spielen auf die Festplatte mitgeliefert haben. Allein dies ist in den USA und seit 2003 auch in Deutschland illegal.