DDR1 gegen DDR2: Latenzen gegen Taktung
12/12Fazit
Das Fazit in diesem Bericht soll sich einmal mehr auf ein Performance-Rating stützen und den werten Leser mit Hilfe der erzielten Benchmarks und der gesammelten Erfahrungen mit dem Speicher zu einer Kaufempfehlung befähigen. Zuerst sei an dieser Stelle noch angemerkt, dass wir dem interessierten Leser gerne noch mehr Benchmarks geboten hätten, die den Speicher auch im übertakteten Zustand gezeigt hätten. Es war jedoch nicht möglich, einen stabilen Betrieb selbst bei einem vergleichsweise geringen Frontside-Bus von 220 MHz zu erreichen, obwohl die einzelnen Komponenten wie CPU und Speicher diesen Mehrtakt mühelos mitmachen müssten - so zeigen es jedenfalls frühere Tests. Ziel war in dieser Hinsicht gar ein FSB von 250 MHz, was jedoch aus genannten Gründen nicht erreicht werden konnte.
Unbeirrt von dieser Tatsache sprechen auch die erfolgreich durchgeführten Testläufe für sich, was die folgenden Performance-Rating-Diagramme noch einmal in der Zusammenfassung unterstreichen. Das erste Diagramm soll den Vergleich mit früher getesteten Mainboards herstellen, das zweite Diagramm gibt die prozentualen Unterschiede zwischen den Testreihen mit dem MSI-Combo-Mainboard wieder:
Alle Boards mit DDR2-533 4-4-4-12 (Bis auf Abit AG8,
welches mit DDR400 3-3-3-8 betrieben wurde.)
Alle Ergebnisse mit MSI 915P Combo
Die farblich codierten Ergebnisse der Speichersorten zeigen ziemlich eindeutig, dass zumindest das MSI-Gespann den ein oder anderen Prozentpunkt mit DDR2-Speicher herausholen kann. Dies aber auch nur, wenn die Timings nicht zu schlecht ausfallen, wie man am Beispiel der DDR2-400-Konstellation mit den Latenzen 5-5-5-12 sehen kann. Die gleiche Konstellation mit den Timings 4-4-4-12 setzt sich hingegen fast auf die gleiche Höhe mit DDR-RAM bei Low-Latency-Einstellungen. Verschmäht der DDR2-Speicher die Timings von 3-3-3-12 nicht, so kann er sich gegen den älteren DDR1-RAM durchsetzen - wenn auch nur mit 0,4 Prozentpunkten. Deutlicher absetzen kann sich da schon eher ein mit 533 MHz getaktetes DDR2-Gespann, das mit den Latenzen 4-4-4-12 oder 3-3-3-12 betrieben wird.
Insgesamt lässt sich aus diesem groben Überblick schließen, dass der Unterschied zwischen DDR1- und DDR2-Speicher bei gleicher Taktung nicht besonders groß ausfällt, der DDR2-Speicher diese Auseinandersetzung bei guten Timings jedoch für sich entscheiden kann. Ist man im Besitz von DDR2-Modulen, die etwas mehr Takt vertragen, so wächst der Abstand bei entsprechenden Einstellungen sogar im asynchronen Betrieb zum Frontside-Bus. Beachtet man in diesem Zusammenhang noch die Tatsache, dass sich DDR2-Speicher zumeist besser übertakten lässt oder von Haus aus schon den höheren Standardtakt bietet, so muss sich die zweite DDR-Generation wahrlich nicht mehr hinter dem Vorgänger verstecken, der mit geringen Latenzen locken kann.
Empfohlen werden können bei einem Plattformwechsel von der alten Generation, die nur auf DDR1-RAM setzt, zur neueren Generation beide Speichertypen - die Geschwindigkeitsunterschiede befanden sich in unseren Vergleichen nur im einstelligen Prozentbereich. Wer jedoch das nötige Kleingeld für eine vollständige Umrüstung auf die neue Technik hat, der macht mit aktuellem DDR2-Speicher nicht viel falsch. Bei richtiger Konfiguration bietet er weder eine geringere Performance, noch ist er maßgeblich teurer als die aktuellen High-End-Module im DDR1-Segment. Jene, die auch wir benutzten und die in diesem Vergleich nicht immer Schritt halten konnten.
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