Entdecker von Sicherheitslücke vor Gericht
Der französische Student Guillaume Tena hätte besser die Finger vom Erforschen gängiger Antiviren-Programme gelassen. Nachdem er entdeckt hatte, dass sich ein Antivirus-Tool über einen Trick aushebeln lässt - und dies unter einem Pseudonym publik gemacht hatte - steht er nun vor Gericht.
Im Jahr 2002 wies Tena unter dem Pseudonym „Guillermito“ darauf hin, dass man den Antivirus „Viguard“ des Herstellers Tegam mit einem Trick komplett aushebeln könne. Bei Tegam reichte man alsbald Klage gegen den Studenten ein. Dabei fußt die Klage auf dem Argument, wonach Guillaume gegen das „Gesetz zum Schutz geistigen Eigentums“ verstoßen habe, da er - so die Anklage - eine Raubkopie des Programms zur Untersuchung verwendet hätte und ferner Auszüge aus dem Code veröffenlicht hätte. Die Staatsanwaltschaft fordert aus diesem Grund ein Bußgeld von 6000 Euro und eine Haftstrafe von vier Monaten auf Bewährung.
Das angeblich korrumpierte Unternehmen Tegam hingegen fordert sogar eine Schadensersatzzahlung in Höhe von 900.000 Euro. Tena wehrt sich indes gegen die Vorwürfe und bestreitet diese vehement. Der Ausgang des kürzlich gestarteten Prozesses ist schwer absehbar. Mit einem Urteil wird am 8. März gerechnet. Sollte die Anklage Recht bekommen, so würde es sich hierbei um einen französischen Präzidenzfall im Bezug auf den Umgang und die Erforschung von Programmen auf Sicherheitslücken handeln.