Filme sollen weltweit zeitgleich starten
Die Filmindustrie muss das Internet mit einbeziehen, um die Onlinepiraterie einzudämmen, so die Einschätzung von Alex Sparks, Chef des Videoversandhandels Blockbuster, beim European Film Piracy Summit in London. Wie die BBC berichtet, fordert Sparks, dass die Filmindustrie ihre Kinofilme zur gleichen Zeit im Kino, im Internet und auf DVD veröffentlichen müsse, um die Nachfrage nach illegalen Kopien zu verringern.
Den rund 100 Delegierten beim Kongress, der vom Fachmagazin Screen International organisiert wird, wurde mitgeteilt, dass Filmpiraterie die Industrie jährlich um sieben Milliarde Dollar bringt. Außerdem ist Sparks der Meinung, alle Filme sollten weltweit zum selben Zeitpunkt in die Kinos kommen (was bei großen Blockbustern in den vergangen Monaten teilweise bis auf wenige Tage bereits der Fall war). Das Fazit von Sparks ist logisch: indem man bei der Nachfrage ansetzt, kann das Problem eingedämmt werden. Die Nachfrage ist höher, wenn ein Produkt noch nicht erhältlich ist. Sobald der Film legal auf dem Markt ist, sinkt die Nachfrage auf dem Schwarzmarkt deutlich.
Die Filmindustrie sollte sich auch ein Beispiel am Vorgehen der Musikindustrie nehmen, die nach Möglichkeiten sucht, Musiktitel legal im Internet erhältlich zu machen. Der Handlungsbedarf sei akut, stehen doch viele Jobs auf dem Spiel, wenn die Filmindustrie die Piraterie nicht in den Griff bekommt, meinte John Woodward vom UK Film Council. Woodward weist auch darauf hin, dass die Preise für DVDs ebenfalls viele Konsumenten zum Kauf von Raubkopien bewegen würden.