Frankreichs Musikindustrie bettelt Staat an

Sasan Abdi
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Im Rahmen der seit Sonntag in Cannes laufenden Musikmesse Midem hat der Verband der unabhängigen französischen Phonowirtschaft UPFI zusammen mit der Gewerkschaft der phonographischen Produzenten SNEP den französischen Kulturminister Renaud Donnedieu de Vabres um finanzielle Unterstützung gebeten.

Wie die internationale Musikbranche - zurzeit in Cannes vertreten - und die sinkenden Verkaufszahlen am CD-Markt zeigen, sei die Lage der Musikbranche weiterhin angespannt, so ein Bericht der Le Monde. Vertreter des UPFI haben dem Minister ein Dossier vorgelegt, womit sie sich Steuerersparnisse in Höhe von 15 Mio. Euro pro Jahr über einen Zeitraum von drei Jahren versprochen hatten. Der Kulturminister enttäuschte jedoch die Erwartungen aus der Musikbranche und wollte keine konkreten Versprechungen machen. Allerdings soll ein Fonds eingerichtet werden, über dessen Höhe noch diskutiert wird. Die Musikbranche verlangt ein Minimum von sechs Millionen Euro.

In Frankreich, wo der CD-Verkauf 2004 um 15 Prozent gesunken ist, scheint sich die Lage im globalen Vergleich zu stabilisieren. Dennoch gibt es viel Nachholbedarf beim Ausbau des legalen Musikangebots im Internet. Zu gering ist auch das Angebot an Musikstücken bei legalen Musikportalen. De Vabres versprach, dass bis Ende dieses Jahres über eine Million Musiktitel legal über das Internet verfügbar sein werden. Auf den illegalen Seiten sind es schon jetzt über 15 Millionen Titel.