Intel stellt „Sonoma“-Plattform vor
Intel, der weltweit größte Halbleiterhersteller, hat heute offiziell den Startschuss für die zweite Stufe von „Centrino“ gegeben, die als Plattform die Bezeichnung Sonoma trägt und uns schon seit einigen Wochen und Monaten beschäftigt.
Besonders interessant an der neuen Plattform ist dabei der zugrundeliegende Chipsatz mit dem Codenamen „Alviso“, der in den Versionen i915GM, i915PM und i915GMS zur Verfügung steht. Bei Alviso handelt es sich, wie man schon an der Chipsatzbezeichnung erkennen kann, um die mobile Umsetzung des bereits im Desktop-Markt verfügbaren Grantsdale-Chipsatzes (i915P, i915G), der in Form des i915G auch mit einer neuen Generation der integrierten Grafik (GMA900) mit DirectX 9-Support aufwartet. Die Modelle i915GM und i915GMS sind ebenfalls mit dieser GMA900 ausgerüstet, wobei der i915GMS in einem noch kleineren Gehäuse (S wie Small Formfactor Package) daher kommt und auch an anderen Stellen beschnitten wurde (siehe Grafik).
Im Vergleich zu der derzeit bei allen Centrino-Notebooks präsenten i855-Chipsatzgeneration stellt „Alviso“ einen gigantischen Schritt nach vorne dar. Insbesondere auch deshalb, weil die für Desktop-Prozessoren entwickelten Chipsätze mit Dual-Channel-Speicherinterface (i865 und i875P) - welche eine signifikante Steigerung des theoretischen und praktischen Speicherdurchsatzes mit sich brachten - keine Umsetzung bei den Mobile-Produkten fanden. Erst mit „Alviso“ hält nun auch im Notebook Dual-Channel-Speichersupport Einzug. Wie beim Desktop-Vertreter kann es sich dabei um bis zu 533 MHz schnelle Module mit jeweils 1 GB Kapazität des Typs DDR2 im SO-DIMM-Formfaktor handeln, welche im 2-Kanal-Modus eine theoretische Bandbreite von 8,5 GB/s bieten. Der maximale Speicherausbau beträgt 2 GB. Mit dem i855GME waren und sind beim Einsatz von Single-Channel-DDR333 beispielsweise nur 2,7 GB/s denkbar. Da DDR2-Speichermodule im Vergleich zu ihren Vorgängern mit bis zu 60 Prozent weniger Strom auskommen, freut sich in diesem Zusammenhang auch der Akku.
„Alviso“ wartet außerdem mit PCI Express- und Serial-ATA-Support auf. Auch High Definition Audio (Azalia) mit 7.1-Sound muss man im Notebook nicht länger missen. Alles in allem bietet man all das, was auch die Desktop-Chipsätze bieten, gepaart mit erweiterten Stromsparfunktionen und somit getrimmt auf den Einsatz im Notebook. So wird mit PCI Express z.B. auch der PC Card-Nachfolger (PCMCIA) mit der Bezeichnung ExpressCard Einzug halten, welcher auf einer Kombination aus PCI Express und USB 2.0 beruht.
In Sachen Prozessor kommt bei der „Sonoma“-Plattform weiterhin der in 90 nm gefertigte Pentium M „Dothan“ mit 2 MB L2-Cache zum Einsatz, bei dem der Frontside-Bus von 400 MHz auf 533 MHz beschleunigt wurde. Außerdem unterstützt der Prozessor jetzt das NX-Bit (oder auch XD-Bit), so dass die im Windows XP Service Pack 2 integrierte Funktion „Data Execution Prevetion“ (DEP) dementsprechend zur Verfügung steht. Die neuen Prozessoren (außer Low Voltage) schrauben ihren Takt im niedrigsten SpeedStep-Modus nur noch auf 800 MHz zurück; bisher waren es 600 MHz. Darüber hinaus wurde die Pentium M-Familie um ein 2,13 GHz schnelles Modell erweitert, welches bereits Anfang dieser Woche in Japan gesichtet werden konnte. Im Angebot sind damit folgende Modell: 730 (1,60 GHz), 740 (1,73 GHz), 750 (1,86 GHz), 760 (2,00 GHz), 770 (2,13 GHz), Low Voltage 758 (1,50 GHz, 400 MHz FSB, 10 Watt) und Ultra Low Voltage 753 (1,20 GHz, 400 MHz FSB, 5 Watt). Bis auf die letzten beiden besitzen alle Modelle eine Thermal Design Power von 27 Watt. Bei AMDs kommenden Turion 64-Produkten ist von 25 Watt bei 1,8 GHz die Rede; offizielle Zahlen liegen hier allerdings noch nicht vor.
Für die drahtlose Netzwerkanbindung wird in einem Centrino-Sonoma-Notebook Intels PRO/Wireless 2200BG oder 2915ABG sorgen, welche bereits seit längerer Zeit zur Verfügung stehen.
Produkte auf Basis der Sonoma-Plattform sollen noch im ersten Quartal 2005 vorgestellt werden, wobei mit einer breiten Verfügbarkeit erst im zweiten Quartal gerechnet werden darf. Wahrscheinlich ist, dass schon am Nachmittag erste Modelle von Acer, ASUS, Chiligreen, Dell, Fujitsu Siemens Computers, Gericom, IBM, JVC, Littlebit, Lynx, Maxdata, Medion, Samsung, Sony, Tarox, Toshiba und Wortmann Terra in München der Presse präsentiert werden. Schon im Jahre 2006 schickt sich übrigens Napa an, all die heute vorgestellten Neuerungen erneut zum alten Eisen zu degradieren.