CPU-Kühler im Test: Drei Modelle mit 120-mm-Lüfter im Vergleich
5/11Zalman CNPS7700-Cu
Lieferumfang
In der gewohnten Zalman-Blisterverpackung findet sich die reichhaltige Zusammenstellung:
- Zalman CNPS7700Cu-Lamellenkühler
- FanMate 2 Lüftersteuerung (5 bis 11V)
- Montagematerial für Intel (478/775) und AMD (754/939/940)
- Anleitung in Koreanisch und Englisch (Schemazeichnungen)
- Zalman-Sticker und Silikon-Wärmeleitpaste
Steckbrief
- Rundlamellen-Fächer-Vollkupferkühler im 120-mm-Design
- 2 x 65 Kupferlamellen
- Aktive Kühlfläche: 3268 cm²
- Durchmesser ca. 136 mm
- Höhe ca. 67 mm
- Komplettgewicht: ca. 920 Gramm
- Rahmenloser 120-mm-Lüfter (ZF1225ATH)
- 0,35 A, maximal 6 Watt
- Umdrehungen: 1000 bis 2000 U/Minute
- Lautstärke 20 bis 32 dbA
- Multisockel-Konzept: Retention-Stäbe bei P4, Verschraubung bei A64 / P4 LGA
- Keine Freigabebegrenzung
- Produktwebseite inkl. Motherbaordkompatibilitätsliste
Kühlkörper im Detail
Nahezu ein Kilogramm geballte Kühlermasse schnallt der CNPS7700Cu auf den Sockel - viele User sehen diesem Fakt mit abgeneigtem Schrecken entgegen. Ganz subjektiv betrachtet erscheint der Koreaner in der Hand liegend aber gar nicht derart schwerfällig und plump. Denn trotz seiner unvergleichbaren Größe erweckt die runde, weibliche Formgebung weniger einen klobigen Klotz-Effekt, als vielmehr eine filigrane, erhabene Darbietung auf Basis des einzigartigen Lamellendesigns, dessen Umsetzung bis auf die Ausmaße vom erfolgreichen Vorgänger übernommen wurde.
Somit sieht man auch dem CNPS7700 seinen Ursprung als reinrassigen Fächerkühler der ersten CNPS-Serien an, deren Grundgedanke noch eine passive CPU-Kühlung war. Dabei besteht der Zalman-Riese aus insgesamt 65 Kupferlamellen, die zentral mit enormer Kraft zusammengepresst und anschließend kreisförmig um den entstandenen Kern aufgebogen wurden, so dass die leicht ovale Hauptform mit effektiv 130 hauchdünnen Kühleinheiten entstand, ohne verlustreiche Materialübergänge oder störende Lötstellen eingehen zu müssen. Erstaunlich ist es dabei vor allem, wie hochwertig und präzise es bei dieser Fertigungstechnik gelang, die spiegelglatte Bodenfläche als nahezu einheitliche „Metall-Masse“ erscheinen zu lassen, ohne dass die einzelnen Lamellenverläufe sichtbar sind. Die Gesamtverarbeitung ist von allerhöchster Güte und Feinheit - die Qualität makellos, der Glanz perfekt. Als Sahnehäubchen erhält jede einzelne Lamelle das eingeprägte Zalman Emblem, wie wir es bereits vom „kleinen Bruder“ kennen.
Der „nackte“ Kühlkörper in der Vogelperspektive deutet die sehr gute Zusatzbelüftung umstehender Bauteile an, da der Löwenanteil des erzeugten Luftstroms durch das weitgehend offene Kühldesign nach unten entweichen kann. Eine aktive Kühlung der Northbridge verliert somit ihre Notwendigkeit.
In der Silhouette des neuen 120-mm-Kühlers kommt zudem zum Vorschein, dass Zalman (im Gegensatz zum deutlich kleineren Vorgänger, dessen Lamellenaußenkanten sich vom Boden bis zur Mitte konkav wölbten) beim CNPS7700 eine dreifach gesteigerte Konvexform im "Schneemann-Prinzip" einsetzt. Das erscheint auf den ersten Blick verwunderlich, müsste doch gerade der voluminöse Neuling im Hinblick auf die Motherboardinkompatibilität durch die Kollision mit sockelnahen Bauteilen im unteren Bereich platzsparend bauen. Auf den zweiten Blick rechtfertigt sich diese weitläufigere Bauweise durch die Verbannung des Sockel A von der Installationsliste, da dessen Platzangebot im Prozessorraum verglichen mit allen aktuellen Sockeln am spärlichsten ist bzw. war.
Der eingebettete Zalman-Lüfter führt in unserem Fall real 950 (5V) bis 1850 (12V) Umdrehungen pro Minute durch. Dabei wird er sowohl im minimalen als auch im maximalen Laufbereich leicht von tiefen Brummgeräuschen begleitet, die natürlich im 5-Volt-Betrieb aufgrund des verringerten Luftumschlags ausgeprägter zur Geltung kommen. Im direkten Vergleich zum CNPS7000 ist der 120-mm-Fan subjektiv nicht grundlegend als leiser, von der Klangcharakteristik durch die tiefere Tonlage auf jeden Fall aber als angenehmer zu bezeichnen. Insgesamt ist der CNPS7700 im Bereich unter 1000 U/min als superleise beschreibbar, da das leichte Brummen ab 20 cm Entfernung - vom geschlossenen Gehäuse ganz zu schweigen - nicht mehr wahrnehmbar ist. Auf maximaler Drehzahl bei knapp 2000 Revolutionen ergibt sich derweil ein deutlich hörbarer, aber keinesfalls unangenehmer Laufcharakter.
Die mitgelieferte Fan Mate 2 Mini-Lüftersteuerung erfüllt ihre Aufgabe mit Bravur. Sie erlaubt einen stufenlosen Regelbereich von 5 bis 11 Volt, wird im regulierenden Betrieb maximal handwarm, weist einen leichtgängigen Drehknopf, ein solides Gehäuse mit Befestigungsmöglichkeit sowie eine mehr als ausreichende Kabellänge von ca. 80 cm auf. Die maximale Belastbarkeit der Fan Mate 2 liegt bei sechs Watt.