AOpen XC Cube EY855 im Test: Premiere: Pentium M im Barebone

 9/10
Jan-Frederik Timm
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Bios und Übertakten

Das Bios (Version 1.3) kann durch seine Übersichtlichkeit und Funktionsfülle überzeugen. Neben den üblichen Einstellungen lassen sich alle OnBoard-Komponenten bequem per Tastatur deaktivieren und in Sachen Speichertimings werden die gewählten Settings auch tatsächlich 1:1 übernommen. Das SPD liest das Bios einwandfrei aus.

Speichertimings
Speichertimings
SPD
SPD

Während der Multiplikator und die CPU-Spannung im Bios nur nach unten hin modifiziert werden können, darf der FSB in schwindelerregende Höhen getrieben werden. Interessant erscheint hier vor allem die Möglichkeit, gleichzeitig den CPU-Multi zu senken. PCI- und AGP-Bus können auf eine feste Frequenz gesetzt werden.

Bios

Hinter dem Menüpunkt Silent Bios/HW Monitor verbirgt sich die Schaltzentrale der Lüftersteuerung. Während der CPU-Lüfter bei der Einstellung Full Speed konstant mit gut 3300 U/min läuft und sich deutlich bemerkbar macht (laut AOpen mit 27 dB), kann die Kontrolle mittels Smart Control an das Bios übergeben werden. Allerdings reichten die dann im Minimum anliegenden 2000 U/min über den gesamten Testzeitraum aus, um den Pentium M 755 auch unter Last auf einem angenehmen Temperaturniveau zu halten, so dass der Lüfter durch das Bios nicht aus seinem ruhigen Lauf bewegt wurde.

Neben dem Bios gibt es noch eine weitere, derzeit noch inoffizielle Alternative dem EY855 Beine zu machen. Die Rede ist von AOpens auf den Namen „Intel 855Gme Series Tool“ getauften Programm, das bisher offiziell nur für das Pentium-M-Desktop-Board zum Download bereit steht, mit dem Barebone jedoch ebenfalls mehr oder weniger erfolgreich zusammen arbeitet.

Dass sich das Programm momentan noch in der Entwicklung befindet, verdeutlichen die nicht funktionierende Lüftersteuerung und die fehlerhafte Temperatur- und Drehzahlanalyse sowie häufige Rechnerabstürze beim Start des Tools - intern arbeitet man allerdings an einer neuen Version, die weiter auf das EY855 optimiert wird. Auf der Treiber-CD der sich im Handel befindenden XC Cubes ist es aus diesen Gründen noch nicht zu finden.

In Sachen Overclocking bietet das Series Tool dieselben Funktionen wie das Bios sowie einen Auto-Mechanismus, bei dem der FSB schrittweise angehoben wird - alles bequem vom Windows-Desktop aus. Wir konnten die CPU absolut stabil mit einem FSB von 120 MHz und einem Kerntakt von 2400 MHz betreiben, ohne die VCore modifiziert zu haben. 2500 MHz waren stabil nicht mehr zu erreichen. SpeedStep, das automatische Herabsenken von Multiplikator und VCore im Leerlauf, wird beim Übertakten deaktiviert. Womit wir bei einer weiteren Aufgabe des Series Tool wären, nämlich der Aktivierung von SpeedStep auf Dothan-CPUs.

AOpen Series Tool
AOpen Series Tool
AOpen Series Tool
AOpen Series Tool
2400 MHz
2400 MHz
Speed Step disabled
Speed Step disabled

Während die SpeedStep-Funktion für Banias-CPUs fest im Bios integriert ist und somit wie auf einem Notebook ohne Zusatzsoftware funktioniert, lässt sich das Feature auf Dothan-Prozessoren derzeit nur mit Hilfe des Programms aktivieren. An einer Integration im Mainboard-ACPI mittels Bios-Update wird jedoch gearbeitet. Die im Handel erhältlichen EY855-Modelle sind somit zumindest zum jetzigen Zeitpunkt offiziell nicht in der Lage, beim Dothan SpeedStep zu aktivieren. Hat man dem Dothan die Stromspareigenschaften dann per Software entlockt, lässt sich über den Nutzen streiten. Wir konnte im Leerlauf in Sachen Stromverbrauch keinerlei Unterschiede zwischen Multi 6 (600 MHz) und Multi 20 (2000 MHz) feststellen. Zudem wechselte der Multiplikator unter Last nur sehr träge zwischen 6, 13 und 20 hin und her. Zwar war in Benchmarks keinerlei Leistungsrückgang durch die SpedStep-Technologie zu erkennen. Das ohne SpeedStep noch einwandfrei laufende HD MPEG2-Video fiel allerdings durch störende Ruckler unangenehm auf, da der Multi oftmals auf 13 herab gesetzt wurde, die dann anliegenden 1300 MHz für die Wiedergabe dann jedoch klar unterdimensioniert waren. Praktischer Weise dürfen aus diesem Grund bis zu vier Anwendungen ausgewählt werden, bei denen der CPU-Takt beim Maximum verharren soll.

AOpen Series Tool
AOpen Series Tool
AOpen Series Tool
AOpen Series Tool
AOpen Series Tool
AOpen Series Tool
600 MHz
600 MHz
2000 MHz
2000 MHz

So kann das Potenzial des (bisher noch inoffiziellen) Series Tools zwar überzeugen. Die Umsetzung krankt allerdings noch recht stark an Inkompatibilitäten und Systemabstürzen.