Napster mit Aboservice „To Go“ am Start

Sasan Abdi
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Napster steht in den USA vor dem Launch des neuen Musikdienstes "Napster To Go". Das Zauberwort, von dem sich Napster den Erfolg des Abodienstes erwartet, ist Portabilität. „To Go“ ermöglicht erstmals die Übertragung gemieteter Musik auf mobile Geräte, die wesentlich für den Erfolg digitaler Musik sind.

Allerdings muss Napster die digitalen Musikliebhaber noch davon überzeugen, dass mieten besser ist als kaufen. Denn derzeit dominiert das Modell von Apples iTunes den Online-Musikmarkt und nur einem Bruchteil der Besitzer eines Musikplayers erscheint das Abomodell attraktiv, berichtet das Wall Street Journal (WSJ).

Für 15 Dollar im Monat kann der „To Go“-Abonnent jeden Song im Repertoire von Napster jederzeit und so oft er will anhören, auf seinen PC und eben auch auf mobile Geräte laden. Das einzige Limit ist die Speicherkapazität der Player oder der Festplatte. Allerdings müssen das mobile Gerät und der PC alle 30 Tage mit dem Internet verbunden werden, um die Aktualisierung des Abos zu checken. Geschieht dies nicht oder wird das Abo beendet, sind die Songs nicht mehr abspielbar. Permanente Kopien sind also nicht möglich, der User besitzt die Musik nur auf Zeit.

„Do the Math“ (Rechne nach!) ist der Slogan der Kampagne, die auch die User vom Wert des neuen Services überzeugen soll. Darin rechnet Napster in Print- und Rundfunkwerbungen vor, dass es (theoretisch) bis zu 10.000 Dollar kosten kann, den iPod randvoll mit (legal erworbenen) Songs von iTunes aufzufüllen. Überzeugungsarbeit ist nötig, denn zurzeit spricht ein Aboservice nur acht Prozent der User an, wie aus einer Online-Umfrage des US-Marktforschers Park Associates http://www.parksassociates.com unter 300 Besitzern von mobilen Musikplayern hervorgeht. Zudem funktioniert „To Go“ nicht für den populärsten aller Player, den iPod. Nur Geräte, die das DRM-System von Microsoft (namens Janus) unterstützen, sind „To Go“-kompatibel.

Allerdings wird wohl die größte Konkurrenz von „To Go“ nicht iTunes sein, sondern unautorisierte Online-Tauschbörsen. Und die sind nach wie vor recht populär. Die Nutzung von KaZaA nimmt zwar ab, die anderer File-Sharing-Systeme aber zu. Die durchschnittliche Zahl der File-Sharing-User ist im Dezember 2004 laut Marktforscher BigChampagne um 35 Prozent höher gewesen als ein Jahr davor. Aboservices wie "To Go" wird von Analysten langfristig eine bessere Chance eingeräumt, File-Sharer auf die legale Seite zu ziehen, als dem Einzelverkauf von Songs. Das Nutzer-Erlebnis entspreche eher dem von Tauschbörsen, weil die Welt der Musik besser durchstöbert werden kann und keine ausufernden Kosten zu erwarten sind. Bis aber auch der User diese Sichtweise teilt, werden wohl noch einige Rechenbeispiele von Napster notwendig sein.