CeBIT05: Turion 64 vorgestellt, ML-40 gesichtet
Der am 7. Januar 2005 erstmals erwähnte und bis dato nicht weiter klassifizierte Turion-64-Prozessor wurde von AMD am gestrigen Donnerstag offiziell vorgestellt, so dass wir tiefergehende Informationen bieten können.
Der Turion 64 soll AMDs Angebot an Mobile-CPUs im so genannten „Thin and Light“-Segment komplettieren und wird letztendlich gegen Intels Centrino-Plattform anlaufen. Im Gegensatz zur Konkurrenz möchte man den Partnern allerdings keine komplette Plattform vorschreiben und ihnen die Wahl bei der weiteren Peripherie, beispielsweise dem Chipsatz oder der WLAN-Lösung, lassen, weshalb es seitens AMD keinerlei mit der CPU gebündelten Zusatzkomponenten geben wird, obwohl die Bezeichnung Turion nicht nur die CPU sondern eben auch eine WLAN-Lösung und weitere Vorgaben in Sachen Notebook-Architektur umfasst.
Den Turion 64 wird es vorerst in zwei Produktvarianten, der L- und der T-Serie, geben. Der mit dem Zusatz ML gekennzeichnete Turion 64 verfügt hierbei über eine TDP von 35 Watt, während ein mit MT gekennzeichneter Prozessor maximal 25 Watt verbraucht. AMD orientiert sich bei der Bezeichnung an der Abfolge der Buchstaben im Alphabet, wobei spätere Ziffern eine höhere Mobilität und somit einen geringeren Stromverbrauch darstellen. Man deutet an, dass mit „T“ das Ende der Fahnenstange durchaus noch nicht erreicht sei. Folgende Versionen sind vorerst vorgestellt worden:
Bezeichnung | Takt | L2-Cache | TDP | Preis |
---|---|---|---|---|
ML-37 | 2,0 GHz | 1024 kB | 35 Watt | $354 |
ML-34 | 1,8 GHz | 1024 kB | 35 Watt | $263 |
ML-32 | 1,8 GHz | 512 kB | 35 Watt | $220 |
ML-30 | 1,6 GHz | 1024 kB | 35 Watt | $184 |
MT-34 | 1,8 GHz | 1024 kB | 25 Watt | $268 |
MT-32 | 1,8 GHz | 512 kB | 25 Watt | $225 |
MT-30 | 1,6 GHz | 1024 kB | 25 Watt | $189 |
Der auf dem „Lancaster“-Core basierende Turion wird in 90 nm gefertigt, bietet SSE3 und 64 Bit und kommt mit erweiterten Powermanagment-Funktionen daher. Erste Notebooks sind bereits bei Ausstellern wie Asus, Fujitsu Siemens oder Acer ausgestellt. Das bei Asus gezeigte Modell darf allerdings noch getrost als Prototyp bezeichnet werden, lief die CPU doch auch unter Last nur auf 800 MHz und das Display bot quasi keine Helligkeit. Acer hingegen greift der nächsten Produktankündigung vor und verbaut mit dem Turion 64 ML-40 gleich das nächste Modell mit 2,2 GHz und 1 MB L2-Cache. Als Chipsätze waren neben dem SiS755FX auch ATis RS480 im Einsatz. Produkte mit VIAs neuem K8N800A kamen uns bislang noch nicht vor die Linse, über nVidia-Modelle haben wir bereits berichtet.