Erste Impressionen von AMDs Turion 64
Fast zwei Monate ist es her, dass AMD mehr oder weniger offiziell eine neue Produktlinie vorgestellt hat. Mit der Turion 64-Plattform möchte man laut eigenen Aussagen Intels Pentium M auf den Zahn fühlen und bis zu 15 Prozent Marktanteil gewinnen. Bislang blieb man allerdings weitere Informationen schuldig.
Seitens AMD hat sich an dieser eher restriktiven Informationspolitik leider noch nichts geändert, dennoch gelangten vor einigen Tagen erste Bilder eines solchen Prozessors in die Weiten des Internets. Zu sehen gibt es auf diesen einen Turion-Prozessor, der mit 1,6 GHz taktet und ein Rating von 2800+ besitzt. Interessant ist dabei, dass AMD auch bei mobilen Prozessoren auf ein solches setzt, während Konkurrent Intel bei den Pentium M-Prozessoren nachwievor mehr die Taktfrequenz für sich sprechen lässt.
Ferner basiert auch dieser Prozessor auf der Hammer-Architektur der Athlon 64-CPUs. Allerdings wird der Turion 64 schon in 90 nm breiten Strukturen gefertigt und wird eine maximale TDP von nur 25 bis 35 Watt besitzen; dies entspricht in etwa der TDP des Konkurrenten Intel, dessen neue Pentium Ms auf Basis des Dothan-Kerns ähnliche Werte erreichen. So wird auch dieser Prozessor über die x86-64-Erweiterung verfügen und ebenfalls schon das von Intel entwickelte SSE3 im Die tragen. Die Größe des Level-2-Caches wird mit einem Megabyte kolportiert; die Kernspannung beträgt 1,4 Volt. Wie bei allen mobilen Prozessoren fehlt auch beim Turion der Heatspreader.
Dass dieser Prozessor bei 1,6 GHz aber noch lange nicht ausgereizt ist, zeigt ein erfolgreicher Übertaktungsversuch. Hier erreichte dieser problemlos 2,0 GHz bei einem Frontside-Bus von 250 MHz. Wer jetzt denkt, dass man dazu die Spannung erhöhen musste, liegt falsch, denn diese konnte man bei einem absolut stabilen Betrieb auf nur 1,1 Volt herunterregeln. In AMDs Turion scheinen also noch eine Menge Reserven zu stecken, die Intel Kopfzerbrechen bereiten könnten. Dazu wird sicher auch die Tatsache beitragen können, dass AMD schon eifrig an Dual-Core-Turion-CPUs arbeitet, die Intels Yonah-Plattform attackieren sollen.