MIPI erwirkt Razzia bei australischem Provider
Die weltweiten Verbände der Musikindustrie gehen weiterhin gegen illegale Tauschbörsen vor. Dabei verstoßen die Fahnder und Rechtsanwälte der Musikindustrie häufig gegen die am Anfang der „Anti-BitTorrent-Kampagne“ selbst festgelegten Auflage, wonach ausschließlich die Betreiber der BT-Tracker beziehungsweise Hubs abgestraft werden sollen, nicht aber die einzelnen Benutzer.
Kürzlich aber kümmerte man sich nach zahlreichen Strafen für einzelne BitTorrent-Jünger dann doch um die eigentliche Ursache des Übels. So erwirkte der australische Musikverband bzw. dessen Fahndungsgruppe Music Industry Piracy Investigations (MIPI) per richterlichem Beschluss eine Razzia beim Internet Service Provider Swiftel Communications, dem die lokale Musikindustrie schon seit geraumer Zeit vorwirft, P2P-Sharing zu tolerieren und sogar zu unterstützen. Mit dem Schlag gegen Swiftel erhoffte man sich bei der MIPI zugleich die endgültige Schließung von 63 Webseiten, die teils via P2P-Links, aber auch auf herkömmlichen Wege urheberrechtlich geschütztes Material zum Download preisgaben.
Nach Angaben von MIPI-Offiziellen gingen bereits kurz nach der Razzia zirka 50 Webseiten offline. Die verbleibenden will man in Australien nun durch weitere Gerichtsverfahren in die Knie zwingen. Aus MIPI-Kreisen hieß es zudem, dass nach dem Schlag die Zahl der Nutzer dramatisch gesunken sei.