T-Com: Neue Versuche, Produkte und Vorsätze
Vom ersten WiMax-Pilotversuch mit einem 25 Mbit-Anschluss bis hin zu neuen Tarifen wie „T-DSL 6000“: Mit einem umfassenden Programm will Walter Raizner, Vorstand Breitband/Festnetz, das strategische Geschäftsfeld Breitband und Festnetz neu auf den Markt ausrichten.
In diesem Jahr will Raizner in erster Linie die Schwerpunktthemen Wettbewerbsfähigkeit, Innovationen, Produkte und die Qualität in den Vordergrund stellen. Ein erster Schritt sei die jüngste Tarifreform gewesen, mit der das Portfolio vereinfacht wurde: „Wir haben seit Einführung bereits mehr als 400 000 Kunden für die neuen Tarife gewinnen können.“ Raizner betonte, dass dies nur ein erster Schritt sei, man denke intensiv darüber nach, wie die Stärken des Konzerns synergetisch genutzt werden könnten: „Ziel muss sein, unseren Kunden den optimalen Service aus einer Hand anzubieten.“
Besonders das Thema Innovationen will Raizner künftig noch weiter in den Vordergrund stellen. Rund 250 Millionen Euro sollen in 2005 gezielt hierfür aufgewendet werden. Dabei soll auch die Versorgung mit DSL z.B. durch den Einsatz von Outdoor-DSLAMs und die Erprobung der Wimax-Technologien genutzt werden. Zudem will T-Com in einer deutschen Großstadt einen DSL-Pilotversuch mit Übertragungsraten von bis zu 25 Mbit/s durchführen und ab Sommer „T-DSL 6000“. Die Einführung einer Flatrate mit einer Bandbreite von 6 Mbit hatte vor Kurzem auch Versatel angekündigt.
Ebenfalls ins Visier nehmen will Raizner eine radikale Verbesserung von Qualität und Service - der eine oder andere hält dies vielleicht schon seit Jahren für bitter nötig. Das Produktportfolio im Privatkundenbereich von T-Com soll drastisch verkleinert werden - von 300 Produkten auf weniger als 100. Raizner: „Wir werden künftig nur noch die Produkte anbieten, die unsere Kunden auch wirklich nutzen“ - eine Schmalbandflatrate steht für Kunden auf dem Land sicherlich ganz weit oben auf dem Wunschzettel. In einem Pilotversuch testet T-Com zudem weitere Systeme, mit denen die Qualität z. B. bei der Bereitstellung und Entstörung von Anschlüssen verbessert werden soll. „Auf längere Sicht haben wir uns vorgenommen, Anschlüsse innerhalb von zwei Arbeitstagen nach Bestellung frei zu schalten und mit unseren Kunden stundengenaue Termine zu vereinbaren“, so Raizner. Ob dies auch für die Umstellung von Anschlüssen auf so genannte Pre-Selection Angebote gelten wird, bleibt abzuwarten.
Mit einer radikalen Vereinfachung der internen Strukturen will Raizner den Boden für seine Produkt- und Innovationsoffensive bereiten. So sollen in der T-Com Zentrale die operativen und zentralen Aufgaben künftig klarer voneinander getrennt werden. Raizner: „Durch eine Stärkung der operativen Einheiten werden wir für unsere Kunden deutlich an Schnelligkeit gewinnen. Wir werden uns radikal ändern müssen, denn wir stehen in einem harten Wettbewerb.“
Die T-Com hat sich für dieses Jahr also noch so einiges vorgenommen. Inwieweit Walter Raizner seine Ziele auch in Taten umsetzen kann, bleibt abzuwarten. Zu Wünschen wäre es ihm und den Kunden sicherlich.