Razer Diamondback und Viper im Test: Zwei Boomslang-Alternativen

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Marcus Hübner
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Produktbesprechung

Wie gut sind beiden Mäuse nun im täglichen Einsatz in Sachen Office-Anwendungen und ganz besonders in Sachen Gaming? Hat Marktführer Logitech mit der seit längerer Zeit im Markt etablierten MX510 (die MX518 wird in großen Stückzahlen für Mitte/Ende April erwartet, ein Review auf ComputerBase folgt) die beste Gaming-Maus in seinem Angebot, oder setzt sich die langjährige Erfahrung von Razer durch?

Razer Diamondabck von vorn
Razer Diamondabck von vorn
Razer Diamondback von der Seite
Razer Diamondback von der Seite
Razer Viper und Raer Diamondback von oben
Razer Viper und Raer Diamondback von oben

Wie es der Preis schon andeutet, handelt es sich bei der Razer Viper im Grunde um eine abgespeckte Variante der Razer Diamondback, was sich schon bei den technischen Daten wie der Abtastrate bemerkbar macht. So tastet die Razer Diamondback mit 1600 dpi und die Razer Viper mit 1000 dpi die Oberfläche ab. Logitechs MX510 bringt es auf „nur“ 800 dpi, die MX518 erreicht ebenfalls 1600 dpi. Der Unterschied ist im normalen Einsatz allerdings quasi nicht bemerkbar, da der technische Entwicklungsstand schon so weit fortgeschritten ist, dass ein Mensch den Unterschied eigentlich nicht spüren kann. So bedeuten 1600 dpi, dass die Maus um 0,016 mm bewegt werden muss, bevor die Maus die Bewegung erkennt, während das Gerät bei „nur“ 800 dpi schon um 0,032 mm bewegt werden muss - eine solch präzise Bewegung wird im realen Einsatz jedoch niemand durchführen. Da die heute getesteten Mäuse die Abtastung im Betrieb nicht wie die MX518 wechseln können, spielt der Zusammenhang zur Sensibilität keine Rolle.

Unterm Strich haben alle drei Gaming-Mäuse eine sehr hohe und präzise Abtastung. Wir konnten im Alltagsbetrieb keine Unterschiede zwischen 800, 1000 und 1600 dpi feststellen, jedoch zeigte der in der Razer Viper eingebaute Sensor eine deutliche Schwäche. Er kann nur eine Bewegung der Maus mit maximal 35cm/s verarbeiten - wenn man die Maus schneller bewegt, was bei äußerst schnellen Bewegungen beim Gaming manchmal passieren kann, setzt die Maus einfach aus. Im Normalfall wird jedoch 99% der User nie eine solch schnelle, ruckartige Bewegung mit der Maus ausführen, es sei denn man erschreckt sich. Die Sensoren der MX510 und der Diamondback können dagegen 1m/s verarbeiten und haben mit derart schnellen Bewegungen keine Probleme.

Razer Viper mit Kabel von oben
Razer Viper mit Kabel von oben
Razer Viper von oben
Razer Viper von oben
Razer Viper von der Seite
Razer Viper von der Seite

Kommen wir zu den wohl bedeutenderen Eigenschaften: Die Razer Viper verfügt als kleinere Variante der Diamondback mit der linken und rechten Maustaste nur über zwei respektive drei Maustasten (die Radtaste mit eingerechnet). Weitere seitliche Tasten fehlen hier, wobei diese doch insbesondere in Aktionspielen - beispielsweise für alternative Waffenfunktionen - sehr nützlich sind. Das krasse Gegenteil dazu gibt die Razer Diamondback ab, welche dem User gleich sechs bzw. (mit der Radtaste) sieben Maustasten zur Verfügung stellt: Neben der linken und der rechten Maustaste befinden sich auf jeder Seite zwei Tasten bzw. eine mehr oder weniger große Taste, die in zwei Tasten aufgeteilt ist. Wie bei der MX510 (und der MX518) ist die weiter hinten an der Maus positionierte Taste dabei recht schwer zu erreichen, da der Daumen angewinkelt werden oder man sich viel Übung antrainieren muss, die vordere Taste mit der Daumenspitze und die hintere mit dem Mittel- oder Grundglied zu betätigen, was mit dem Daumen schon sehr schwierig und mit dem kleinen Finger wohl zum totalen Krampf ausartet und nicht zu realisieren ist. Weniger ist an dieser Stelle wohl mehr und so würden es zwei große seitliche Tasten wie bei der Microsoft IntelliMouse Optical 2.0 auch tun.

Razer Viper, Razer Diamondback und Logitech MX510 von vorn
Razer Viper, Razer Diamondback und Logitech MX510 von vorn
Razer Viper, Razer Diamondback und Logitech MX510 von der Seite
Razer Viper, Razer Diamondback und Logitech MX510 von der Seite

Was die Form angeht, so sind beide Mäuse nahezu identisch. Sie sind symmetrisch aufgebaut und damit im Gegensatz zur MX510 von Logitech für Links- und Rechtshänder gleichermaßen geeignet. Der Nachteil ist jedoch, dass die Maus im Vergleich zur MX510, bei der Hand und Maus in äußerst gelungener Art und Weise eine Einheit bilden und ineinander übergehen, nicht wirklich gut in der Hand liegt, da die Maus recht wenig bis gar nicht an die Form der Hand angepasst ist. Ein Grund hierfür ist, dass bei beiden Mäusen keinerlei Ablageflächen für Daumen und/oder kleinen Finger vorhanden sind, wie es bei Logitechs Gaming-Maus der Fall ist. Wenn man die Razer-Mäuse weiter vorne greift, kann es darüber hinaus vorkommen, dass Grund- und Mittelglied der benutzten Finger eben nicht aufgelegt sind, sondern ein wenig „in der Luft hängen“, was bei der MX510 aufgrund der Form nicht möglich ist.

Razer Diamondback im Dunkeln von der Seite
Razer Diamondback im Dunkeln von der Seite
Razer Diamondback im Dunkeln von hinten
Razer Diamondback im Dunkeln von hinten
Razer Diamondback im Dunkeln von vorn
Razer Diamondback im Dunkeln von vorn
Razer Viper im Dunkeln
Razer Viper im Dunkeln
Razer Viper im Dunkeln #2
Razer Viper im Dunkeln #2

Das halb (Diamondback) bzw. zum Teil voll (Viper) durchsichtige Design der Mäuse kann auf LANs oder auch sonst im Dunkeln insbesondere bei der Razer Viper sicherlich den einen oder anderen Blick auf sich ziehen.

Razer Diamondback von unten
Razer Diamondback von unten
Logitech MX510 von unten
Logitech MX510 von unten
Razer Viper von unten
Razer Viper von unten

In Sachen Gleitfüßen hat die Razer Diamondback gegenüber der Logitech-Konkurrenz durchaus die Nase ein wenig vorn, denn die MX510 besitzt nur fünf normale, feste Plastik-„Aufkleber“ als Gleitfüße. Die Diamondback ist dagegen mit drei fest sitzenden, sehr großen Gleitfüßen ausgestattet, die so einige Zeit halten sollten. Der Unterschied zwischen beiden Varianten ist aber nur marginal. Die Razer Viper besitzt Gleitfüße aus demselben Material, sie sind jedoch etwas kleiner.