Passive VGA-Kühler im Test: Marktübersicht von A(erocool) bis Z(alman)
10/14(In)kompatibilitäten
Grundsätzlichen geben nahezu alle vertretenen Hersteller an, ihre Kühler seien auf den gängigen Modellen der ATI und nVidia Bauserien montierbar, denn prinzipiell verfügen alle aktuelleren Beschleuniger über die benötigten Montagebohrungen mit entweder 55-mm-Abstand bei den Kanadiern oder 78-mm beim kalifornischen Referenzlayout. Diesem Umstand werden alle Passiv-Kühler per fixen oder variierbaren Montage-Clip gerecht.
6800 GT
Etwas kritischer verhält sich die Angelegenheit bei den neuen GeForce-Boards der 6800 GT/Ultra-Reihe. Diese besitzen zwar ebenfalls Bohrlöcher um den Grafikchip, doch ist der Abstand geringfügig kleiner, sodass nur die Kühler mit verstellbarer Arretiervorrichtung in Frage kämen, sofern kein optimal abgestimmter Bügel beiliegt. Weiterhin spielt der Bohrloch-Durchmesser auf nVidia-Grafikkarten eine entscheidende Rolle: Während wir bei nahezu allen älteren Grafikplatinen 3-Millimeter-Löcher vorfinden konnten, besitzen die 6800er-Karten nur zwei Millimeter Durchmesser. Unglücklicherweise setzen fast alle Hersteller auf Montage-Schrauben, die dicker sind als diese Bohrungen, sodass ein Anbringen mit den beigefügten Materialen unmöglich ist. Fast alle? Ja, dann lediglich NorthQ setzt mit der 3081 auf wesentlich dünnere Montagestifte, wie sie im Übrigen auch beim Zalman VF-700 oder beim GlacialTech NorthPole 1000 zum Einsatz kommen, und sichert sich so in Kombination mit einem entsprechend angepassten Installations-Bügelpaar die übergreifende Kompatibilität zu allen Layouts.
Zur Verdeutlichung, das ganze in Kurzfassung zum GeForce 6800er Referenzdesign:
- BeQuiet Polar-Freezer: Schrauben zu dick; fehlende Montagebügel; Hinweis auf Homepage, Nachbesserung versprochen
- TT Schooner: Schrauben zu dick; Multi-Clips erreichen weiter außen liegende 3-mm-Löcher nicht; kein Hinweis auf der Herstellerseite
- AeroCool VM-101: Schrauben zu dick; Multi-Clips erreichen weiter außen liegende 3-mm-Löcher nicht; kein Hinweis auf der Herstellerseite
- Zalman ZM80D-HP: Schrauben zu dick; Multi-Clips erreichen weiter außen liegende 3-mm-Löcher nicht; Hinweis auf der Herstellerseite vorhanden
- NorthQ 3800: Schrauben zu dick; Multi-Clips erreichen weiter außen liegende 3-mm-Löcher nicht; kein Hinweis auf der Herstellerseite
- NorthQ 3801: Montagestifte passen optimal; Bügel mit passendem Abstand beigelegt
- Cooler Master Cool-Viva: Schrauben zu dick; Multi-Clips erreichen weiter außen liegende 3-mm-Löcher nicht; Hinweis auf der Herstellerseite nicht vorhanden
Der Grund für diese Schar an Inkompatibilitäten dürfte weniger die Tatsache sein, dass die Hersteller einen Schutzmechanismus gegen den Einsatz auf zu hitzköpfigen Karten gesucht haben, als vielmehr, dass die meisten Kühler schon vor den betroffenen GeForce-Karten konzipiert wurden. Im Zweifelsfall sollte man sich seine eigene Grafikkarte also ruhig etwas genauer betrachten um herauszufinden, welche Art der Bohrungen auf der Platine vorhanden sind.
6600 GT
Ähnlich kritisches Kompatibilitätsverhalten der Kontrahenten mussten wir beim Versuch, die Kühler auf einem Vertreter der beliebten GeForce 6600 GT-AGP-Karten zu montieren, beobachten. Aufgrund des durch den Bridge-Chip verursachten, ungewöhnlichen Board-Layouts erhielt die nach oben gerückte GPU lediglich zwei seitliche Bohrlöcher, die im Abstand von 78 mm fast auf einer Linie parallel zur Platinenkante verlaufen. Daraus resultiert, dass wir lediglich die AeroCool Video-Magic mit ihrem variierbaren und vor allem vergleichsweise langarmigen Haltebügeln auf der 6600 GT von Inno3D installieren konnten.
Das ist extrem schade, da diese Karten aufgrund ihres attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnisses große Resonanz erhalten und durch ihre positiven thermischen Eigenschaften eigentlich optimal zum Lautlosbetrieb geeignet wären. So bleibt dem geneigten 6600 GT-Besitzer lediglich die Option auf den AeroCool-Spross, so dass wir auf eine vergleichende Messung verzichten müssen.