Passive VGA-Kühler im Test: Marktübersicht von A(erocool) bis Z(alman)

 4/14
Martin Eckardt
63 Kommentare

Thermaltake Schooner

Lieferumfang
Der geordnet verpackte Blister-Karton ist einfach zu öffnen, wieder verschließbar und enthält:

  • 2x Passivkühlkörper + Cu-Außenkühler
  • Dualheatpipe + Externes Modul
  • Universal-Montageblöcke
  • Diverse Befestigungsmaterial
  • Riesen-Tube Silikon-Wärmeleitpaste
  • Montageanleitung (Englisch)
Thermaltake Schooner
Thermaltake Schooner

Technik und Daten

  • Maße Kühlkörper: max. 100 x 150 x 12 mm (Vorderseite) und 84 x 130 x 6 mm (Rückseite)
  • Material: eloxiertes Aluminium / Kupfer
  • 5-mm-Heatpipes aus Kupfer
  • Gesamtgewicht: ca. 515 Gramm
  • Hitzeabführende Gesamtoberfläche Vorderseite: 1159 cm²
  • Hitzeabführende Gesamtoberfläche Rückseite: 446 cm²
  • Hitzeabführende Gesamtoberfläche Externes Heatpipe-Modul: 516 cm²

Nach insgesamt drei Modellen der Giant-Serie, die sich aufgrund ihrer winzigen, aber höllisch lauten Zusatzlüfter kaum als Alternative zur leisen VGA-Kühlung anboten, zeigt sich Thermaltake mit dem Schooner wieder einmal sehr einfallsreich und endlich komplett lautlos. Die Clou beim Schooner: Neben den beiden großen internen Kühlflächen wird per Heatpipe ein weitere Kühlkörper aus dem Gehäuse heraus geleitet und profitiert damit von der meist deutlich kühleren Umgebungstemperatur.

Thermaltake Schooner

Mit gut 30 Minuten Aufbauzeit ist der Taiwanese bei weitem kein fix zu montierendes Kerlchen. Dafür tröstet die englische aber gut bebilderte und eindeutige Montageanleitung über diesen Zeitverlust hinweg. Vereinfachend kommt hinzu, dass Thermaltake die Anleitung in drei Sinnabschnitte teilt und jedem Part ein entsprechend gekennzeichnetes Zubehörtütchen zuweist, wodurch der beachtliche Bauteilaufwand dennoch überschaubar gehalten wird. Ebenfalls sehr positiv ist die King-Size-Tube an Silikon-Wärmeleitpaste, welche sicher für mehrere Anwendungen reichen sollte.

Etwas unterdimensioniert erscheinen dagegen teilweise die Befestigungsschräubchen für die großen Kühlplatten und die Haltebügel, denn durch unvorsichtiges und zu festes Andrehen verlieren diese schnell ihren Kopf. Erschwerend kommt hinzu, dass die kleinen Schrauben eigentlich sehr passgenau gefertigte Bohrungen und Abmessungen voraussetzen: Leider gibt's die nicht immer, sodass wir meist nur drei von vier angedachten Schräubchen verwenden konnten. Bis auf diese Tatsachen entspricht das TT-Segelschiffchen aber der qualitativen Oberklasse - sowohl die unbehandelten Kupfer- als auch die eloxierten Aluminiumteile sind von höchster Güte.

Thermaltake Schooner

Sowohl ATI- als auch nVidia-Karten werden mit den gleichen Bauteilen bestückt. Ermöglicht wird dies über einen Universalclip für Vorder- und Rückseite, der sich bequem an die vorgegebenen Löcher anpassen kann. Dies ist zwar beim Einbauen etwas wackeliger, als beispielsweise die fixen Lösungen von BeQuiet, spart aber Material und drückt somit unterm Strich auch den Anschaffungspreis. Ansonsten arbeitet der Schooner mit einer übergreifenden Dual-Heatpipe und dem bekannten Prinzip des größeren Front- und des flacheren Rückseiten-Leichtmetallkühlkörpers, wobei letzterer beim Taiwanesen sehr flach gehalten wurde und somit wohl nur sehr bedingt vom kühlenden Hauch des CPU-Lüfters profitieren kann.

Thermaltake Schooner

Der 25-lamellige, externe Zusatzkühlkörper hat laut Thermaltake in etwa die gleiche effektive Oberfläche wie die rückwärtige Kühleinheit und wird - optisch nicht wirklich ausgeklügelt - einfach oben auf den Passiv-Kühler geschraubt. Leider gibt es bei Karten mit Doppel-Slotblech arge Probleme, da die ausführenden Heatpipes eine sehr große, mittige Öffnung für sich beanspruchen, gängige Doppellösungen aber nur breite Öffnungen im oberen Slotblech-Abschnitt aufweisen. Uns interessierte daher natürlich, was dieser Cu-Stummel wirklich ausmacht, sodass ein Kurztest schnell Aufschluss bringen sollte:

Was bringt der externe Kühlkörper?
  • Volllast:
    • mit Externkühler
      78
    • ohne Externkühler
      82
  • Leerlauf:
    • mit Externkühler
      65
    • ohne Externkühler
      70
Einheit: °C

Wir waren sehr positiv überrascht, dass der unkonventionelle Außenkühler doch eine ordentliche Steigerung hervorrufen konnte und somit nicht nur in die Kategorie "Marketing-Gag" fällt. Insgesamt versperrt auch der Schooner den ersten Nachfolgesteckplatz und macht keine Anstalten, sich um die Grafikspeicherkühlung zu kümmern.