Passive VGA-Kühler im Test: Marktübersicht von A(erocool) bis Z(alman)
5/14AeroCool VM-101
Lieferumfang
Störrisch und nur mit Gewalt zu öffnen: Die Kunststoff-Packung mit folgendem Inhalt:
- Alu-Kühlkörper inkl. Dual-6-mm-Heatpipe
- Design-Abdeck-Blech
- Montageblock für ATI und nVidia
- Diverse Befestigungsmaterial
- Spritze Silber-Wärmeleitpaste
- Montageblatt (Englisch)
Technik und Daten
- Maße Kühlkörper: max. 60 x 165 x 30 mm
- Material: Aluminium (30 Kühlrippen)
- 6-mm-Heatpipes aus Kupfer (263 mm Länge)
- Gesamtgewicht: ca. 220 Gramm
- Abführbare Energie: Max. 70 Watt
Schon beim Auspacken der Blisterverpackung merkt man dem AeroCool VM-101 seine Ausnahmestellung an. Durch die zusätzlich geschweißt versiegelten Verpackungsränder entpuppt sich schon das Öffnen als echte Zerreisprobe; einige blutig eingeschnittene Finger und eine Zorro-ähnliche Bearbeitung mit dem Cutter-Messer später und man sollte diese Hürde gemeistert haben.
Beim VM-101 wurden die beiden Heatpipes schon ab Werk mit dem Passiv-Kühlkörper verbunden, sodass sich der Käufer mit nur wenigen Bauteilen auseinandersetzen muss. Zudem verzichtet das Modell auf eine doppelte Kühlfläche und überlässt dem vergleichsweise großen, aber sehr leichten Aluminium-Kühlkörper, welcher sich im Übrigen unbehandelt und damit recht fettfinger-anfällig zeigt, die gesamte Kühlarbeit.
An der Verarbeitung des AeroCool-Sprosses gibt es kaum etwas zu mäkeln. Die Bauteile sind sehr sauber und passgenau ausgearbeitet, die Heatpipes an den entsprechenden Stellen ordentlich abgeflacht und die matt-schwarz beschichteten Kühlblöcke zeigen ebenfalls keine Unzulänglichkeiten.
Die AeroCool-Montage ist aufgrund der geringen Bauteilanzahl die Übersichtlichste des gesamten Testfeldes und begnügt sich mit einem Bruchteil an Wärmeleitpasteneinsatz. Etwa zehn bis 15 Minuten sollte man für den Aufbau einrechnen. Schneller ginge es wohl noch, wenn der englische Quick-Install-Guide nicht mit der Tür ins Haus fallen, sondern die einzusetzenden Bauteile ohne Rätsel benennen würde. Hinzu kommt, dass die Anleitung wohl noch mit einem früheren Modellstatus erstellt wurde, sodass Abbildung und Original nicht immer übereinstimmen, was natürlich Fragen aufwirft. Ansonsten überwinden aber auch Ungeübte den Arretierungsakt problemlos.
Um die verschiedenen Lochabstände für ATI- und nVidia-Platinenbohrungen zu überwinden, verwendet man zwei herstellerspezifische, unterschiedlich lange Bügel, welche in die Längsrinnen des Aluminium-GPU-Blocks eingeschoben werden. Aufgrund dieser Variabilität ist der Aufbau während der Montage etwas wackelig, sitzt aber nach der rückseitigen Verschraubung bombenfest. Unschön ist allerdings, dass die Enden der durchgehenden Schrauben auf der Board-Unterseite ohne Abdeckung herausschauen. Für ausreichende Isolierung sollen kleine Gummi-Ringe sorgen.
Die Hitze wird beim Video-Magic-101 vom GPU-Block aufgenommen und über die eingelassenen, divergierenden 6-Millimeter-Superconductor-Heatpipes auf die Grafikkartenrückseite befördert, wo sich insgesamt 30 aufgesteckte Leichtmetall-Lamellen zu einem Passivkühlkörper mit optisch etwas seltsam gestaltetem Profil formiert haben. Mit diesem Rucksack-Prinzip erreicht der Hersteller einen vollwertigen Kühlkörper mit großer Fläche und eine theoretisch optimale Ausrichtung auf Zusatzkühlung durch den CPU- oder Gehäuselüfter. Außerdem wird durch das dünne Design-Front-Blech kein PCI-Steckplatz versperrt. Inwieweit dieses Blech, auch im Hinblick auf das unverborgene Schraubenkopf-Sixpack, gefällt, ist eine andere Frage.
Speicherkühlung wird derweil leider wiederum klein geschrieben: So bleibt im Ernstfall auch hier nur der Zusatzkauf von passenden RAM-Frischhaltern. Vorsicht sei bei deren Auswahl geboten, da der Abstand auf der Rückseite zwischen Platine und Aluminium-Kühler nur ca. neun Millimeter beträgt.