Passive VGA-Kühler im Test: Marktübersicht von A(erocool) bis Z(alman)
8/14NorthQ 3801 Triple Power
Lieferumfang
Kompakte Bilderverpackung mit folgendem Inhalt:
- 2x Passivkühlkörper
- 2x Heatpipes
- 1x Montageblock für ATI und nVidia
- Diverses Befestigungsmaterial
- 2x Silikon-Wärmeleitpaste, 1 x Wärmeleitpad
- 3x 50-mm-Lüfter
- Montageanleitung (Englisch)
Technik und Daten
- Maße Kühlkörper: max. 90 x 150 x 13 mm (Vorderseite) und 67 x 150 x 13 mm (Rückseite)
- Material: eloxiertes Aluminium
- 5-mm-Heatpipes aus Kupfer
- Gesamtgewicht: ca. 500 Gramm
- Optional: 3 x 50 mm Fan (21dB(A))
Maximal kitzeln wird NorthQ die etablierte Konkurrenz mit der günstigen 3800er-Single-Heatpipe auf leistungsschwächeren Beschleunigern. Für richtig Wirbel könnte dagegen der große 3801-Bruder sorgen, der nebst Dual-Conductor auf großflächige Kühleinheiten und serienmäßig optionale Zusatzventilation setzt, dabei aber den finanziellen Rahmen der Widersacher einhält. Die Qualität des Gebotenen entzückt mit allerhöchster Finesse, wenngleich auf eine überdeckende Lackierung verzichtet wird und sich stattdessen einheitliche Bürstspuren über die Aluminium-Flächen erstrecken.
Der 3801 setzt zunächst auf eine sehr tiefgängige Lamellen-Struktur mit angenehm großen Abständen bei beiden Kühlflächen, so dass sich auch im komplett passiven Betrieb keine störenden Luftpolster zwischen den Rippen bilden können. Um rückseitigen Kollisionen mit hoch bauenden North-Bridge-Kühlern aus dem Weg zu gehen, wurde der hintere Kühlkörper etwas verkleinert.
Zur leichtgängigen Montage liegen dem 3801 drei verschiedene Installations-Clip-Paare bei, welche je nach gegebenen Bohrlochabständen gewählt werden müssen. Die Tatsache, dass hier keine variablen Bügel zum Einsatz kommen, senkt den Kniffel-Faktor beim Arretierungsakt erheblich, sodass sich trotz der mitunter etwas schwer nachvollziehbaren Anleitung die Montagezeit bei verträglichen 20 bis 25 Minuten einpendelt.
Ein heikles Thema beim großen Dänen ist erneut die Isolierung: Während das Rückseiten-GPU-Stück idealer Weise mit einem Wärmeleitpad auf die Platine gepresst wird und somit die Hitzeabfuhr fördert, verzichtete der Hersteller ursprünglich auf eine Kontaktsperre bei den Arretierungsschrauben. Das obere Bild zeigt die von uns zur Sicherheit eingefügten Unterlegscheiben, wie sie bei allen anderen Vertretern so oder in ähnlicher Form vorhanden sind.
Auch in diesem Fall haben wir unsere Bedenken an den Hersteller herangetragen und stießen erneut auf Einsicht: "Die neuen NQ 3801 Päckchen wurden mit den Isolationsscheiben versehen. Der NQ 3801 wird hier derzeit kaum verkauft, d.h. diese Scheiben werden in praktisch jedem in Deutschland zu erwerbenden Paket stecken." Wir sind daher zuversichtlich, dass der Kunde mit einem einwandfreien Produkt beglückt wird.
Aus optischen Gründen etwas zweifelhaft, aufgrund des Gesamtgewichtes von mehr als einem Pfund aber vertretbar, ist die zusätzlich montierbare 2nd-Slot-Halterung, die das hängende System etwas stabilisieren soll. Damit diese Zusatzblende trotz abweichenden GPU-Positionen immer bündig abschließt, sind die großen Leichtmetall-Kühlflächen variabel per Schraub-Schlitz anstatt einfachem Loch auf den Grafikchip-Blöcken verschiebbar.
Der nordeuropäische Newcomer schickt sein Spitzenprodukt mit zwei vergleichsweise sehr kurzen 5-Millimeter-Superconductor-Pipes ins Rennen, die parallel geführt, aber mit diagonalem Anstellwinkel installiert, die Grafik-Prozessor-Wärme auf die Rückseite übertragen sollen. Die zusätzliche Anbringung von Speicherkühlblöcken könnte sich dagegen - wie vielerorts erlebt - auch hier sehr schwierig gestalten: Vorderseitig sind gut 16 mm Freiraum; Rückseitig aber nur knappe sechs Millimeter.
Serienmäßig liegen der Dual-Heatpipe noch drei 50-mm-Ventilatoren bei, welche allesamt über ein zusammengeführtes 4-Pin-Molex mit Strom gespeist werden. Etwas aufwendig und nicht sehr elegant gelöst entpuppt sich das Anbringen der kleinen Lüfter, da jeweils vier Schräubchen in die oberen Metallrinnen der Passiv-Aluminium-Blöcke gebohrt werden wollen.