Neue Chipsätze für den Sockel 939 im Test: ATi vs. nVidia vs. VIA
5/20Layout
ATi XPress 200
Die Northbridge ist durch einen kleinen Lüfter aktiv gekühlt, wobei die ganze Konstruktion nicht einmal so hoch wie der direkt daneben liegende PCIe x16-Slot ist. Die Southbridge dagegen ist nur mit einem Kühlkörper versehen. Neben einem PCIe x16-Slot stehen drei PCI x1-Slots, zwei PCI-Slots und ein recht überflüssiger CNR-Slot zur Verfügung. Da der PCIe x16-Slot ganz oben sitzt, kann man die ersten beiden RAM-Riegel nur ohne eingesetzte Grafikkarte montieren. Die 3-Phasen-Spannungsstabilisierung für den Prozessor verfügt ebenfalls über Kühlkörper. Die ATX-Blende weist alle wichtigen Anschlüsse auf. Auch ein VGA- und ein DVI-Anschluss für die integrierte Grafik stehen zur Verfügung. Der DVI-Stecker ist ein DVI-D-Stecker mit 24+1-Belegung, an den handelsübliche Adapter, die auch Grafikkarten beiliegen und meist eine 18+5-Belegung (DVD-I) aufweisen, nicht passen.
Die SATA-Anschlüsse liegen neben der Southbridge am rechten unteren Ende des Mainboard. Beim AC97-Sound hat ATi etwas gespart und nur den Realtek ALC655 verbaut, der nicht mehr ganz zeitgemäßen 6-Kanal-Sound mit immerhin EAX 1.0 und 2.0 bietet. Für Netzwerkverbindungen sorgt ein ebenfalls von Realtek stammender Chip mit der Bezeichnung RTL8110S-32. Er bietet per RJ-45-Anschluss die Geschwindigkeiten 10, 100 und 1.000 MBit/s. Allerdings wird der Anschluss über den PCI-Bus geführt - durch die nur 133 MB/s betragende Geschwindigkeit ist GBit-LAN also nur mit Einschränkungen möglich. ATi greift für FireWire beim Mitbewerber VIA ins Regal und nutzt den VT6306, einen FireWire 1394a-Chip.
Auffällig ist das Ami-BIOS des ATi-Boards, das extrem viele Einstellungsmöglichkeiten bietet, über die sich jeder Bastler und Overclocker freuen dürfte. An dieser Stelle noch einmal der Hinweis, dass es sich um ein Referenzboard von ATi handelt. Die Hersteller sind natürlich nicht verpflichtet, die Vorgaben 1:1 zu übernehmen. Daher kann es bei offiziellen Produkten gerade bei der Ausstattung und der Anordnung einzelner Komponenten zu deutlichen Änderungen kommen. Es ist allerdings davon auszugehen, dass der ATi-Chipsatz vorerst dem Low-End-Segment vorbehalten ist und entsprechende Platinen mit einer eher rudimentären Ausstattung daher kommen.
nVidia nForce 4 SLI
Das Asus A8N-SLI Deluxe auf Basis des nForce 4 SLI-Chipsatzes haben wir in unserem großen SLI-Report bereits ausführlich vorgestellt und wollen an dieser Stelle nur noch einmal die wichtigsten Eckpunkte umreißen. Die beiden PCIe x16-Slots sind beim Asus-Mainboard durch zwei PCIe x1-Slots getrennt. Auch die Routing-Platine befindet sich zwischen den beiden x16-Slots. Zusätzlich befinden sich noch drei PCI-Slots auf dem Board. Die Nutzung der beiden PCIe x1-Slots fällt beim Einsatz von zwei Grafikkarten flach und selbst dann, wenn nur eine Grafikkarte genutzt wird, blockiert der Kühler mindestens einen der beiden x1-Slots.
Die ATX-Blende ist reichlich bestückt: neben PS/2-Anschlüssen und Parallel-Port stehen vier USB 2.0-Ports, zwei Gigabit-Ethernet-Ports, ein FireWire 1394a-Port, sechs analoge Audio-Buchsen und zwei digitale Audio-Buchsen (Cinch und optisch) zur Verfügung.
Der 4-polige Zusatzstecker für den Prozessor befindet sich gut platziert direkt neben der Spannungsstabilisierung. Die 24-polige Hauptstromversorgung, der Floppy-Anschluss und die beiden PATA-Anschlüsse liegen direkt beieinander am rechten Rand der Platine. Zwischen diesen und dem Prozessorsockel befinden sich die RAM-Bänke, die farbig codiert sind. Allerdings können bei der Benutzung von längeren Grafikkarten die beiden vorderen RAM-Bänke nur bestückt werden, wenn die Grafikkarte ausgebaut ist, da sich sonst die Verschlusshebel nicht öffnen lassen. Im unteren rechten Bereich finden sich die insgesamt acht SATA-Anschlüsse. Die nativen nForce-Anschlüsse sind schwarz, die vom SiI3114-Controller sind rot gefärbt. Ganz unten finden sich wie gewohnt die Anschlüsse für Power, Reset etc. - farbig codiert, so wird das korrekte Aufstecken zum Kinderspiel.