Mac OS X: „Tiger“ kommt am 29. April 2005
Apple hat den Verkaufsstart von Mac OS X v10.4 „Tiger“ für Freitag, den 29. April angekündigt. Tiger wird über mehr als 200 innovative Features und Neuheiten beinhalten; unter anderem Spotlight, eine neue Suchtechnologie für lokale Dateien.
Mit dabei ist auch Dashboard. Mit dieser Software soll es besonders leicht sein, neue Klassen von Programmen, die „Widgets“ genannt werden, die auf wichtige Informationen wie z.B. den Wetterbericht und Aktienkurse sehr schnell zuzugreifen, einzubinden.
Steve Jobs selber schwört natürlich auf die neue Version des Apple Betriebssystems „Mac OS X Tiger“. Für ihn ist es das beste und sicherste Betriebssystem überhaupt.
Bahnbrechende neue Features wie Spotlight und Dashboard werden die Art und Weise verändern, wie wir mit unseren Computern umgehen. Unsere Konkurrenten werden verzweifelt versuchen, sie zu kopieren.
Steve Jobs
Mit Spotlight soll sich praktisch alles, was auf den Mac gespeichert ist, verzögerungsfrei auffinden lassen. Ähnlich wie man in iTunes Songs nach ihrem Titel, dem Künstler oder dem Album aufspüren kann, durchsucht Spotlight den Inhalt von Dokumenten oder Metadaten, um alles zu finden - E-Mails, Adressen, Termine, Bilder, PDFs und praktisch jeden Dokumenttyp einschließlich der von Microsoft Office. Spotlight bereite die Resultate dann automatisch auf und präsentiert sie übersichtlich und „verzögerungsfrei“.
Da die Spotlight-Technologie Bestandteil des Betriebssystems ist, werden alle Resultate sofort automatisch aktualisiert, wenn sich Inhalte ändern. Entwickler können die Spotlight-Technologie in ihre Anwendungen integrieren. Apple selbst hat die Spotlight-Suchtechnologie in eine Vielzahl von Tiger-Anwendungen eingebaut, darunter Mail, Adressbuch, Finder und Systemeinstellungen. Apple erwartet, dass in den kommenden Monaten viele Drittanbieter Anwendungsprogramme mit der Spotlight-Suchtechnologie vorstellen werden.
Als weiteres Top-Feature kündigt Apple sein sogenanntes „Dashboard“ an. Hiermit ist eine Umgebung vielzähliger Hilfsprogramme gemeint, die allgemein Widgets genannt werden. Sie sollen dem Anwender sofortigen Zugriff auf Informationen wie Aktienkurse, Wetterberichte, Flugdaten, Maßeinheiten, Währungsrechner oder etwa einem Telefonbuch bieten.
Mit einem Klick erscheinen die Widgets mit sekundengenauer Information, mit einem weiteren Klick sind sie wieder verschwunden, und der Anwender findet sich wieder genau dort, wo er seine Arbeit unterbrochen hat.
Tiger wird bereits mit 14 solcher Widgets ausgeliefert. Da Dashboard auf ganz normalen Web-Technologien wie HTML, CSS und JavaScript beruht, ist es sehr einfach für Entwickler neue Widgets zu erstellen, die der Anwender zu seinem Dashboard hinzufügen kann.
iChat unterstützt in Tiger den neuen H.264 Codec, der die Bildqualität bei gleicher Datenrate dramatisch verbessern soll. Mit iChat lassen sich nun Audiokonferenzen mit bis zu zehn Teilnehmern und Videokonferenzen in einem virtuellen 3D-Konferenzraum mit bis zu vier Teilnehmern gleichzeitig aufsetzen, als würden sie am gleichen Tisch sitzen. Dies setzt aber entsprechend schnelle Hardware und eine genügend schnelle Internetverbindung mit mindestens 385 kbit/s voraus. In der Kontaktliste von iChat wird nun der iTunes Song angezeigt, der gerade gehört wird, und mit einem Klick im iTunes Music Store aufgerufen werden kann.
Über die neue Automator Anwendung lassen sich wiederkehrende Abläufe einfach automatisieren ohne dass dazu eine komplizierte Programmierung notwendig wäre. Der Anwender wählt aus einer Bibliothek von über hundert anpassbaren Aktionen aus und verknüpft diese per Drag & Drop um einen automatisierten Workflow anzulegen, der genau an seine Bedürfnisse angepasst ist. Einmal eingerichtet, können Workflow-Aktionen gespeichert und sogar mit Freunden und Kollegen ausgetauscht werden.
In Safari ist ein kompletter RSS Reader eingebaut, der direkt im Browser den sofortigen Zugriff auf Informationen von Newsdiensten, Mac-Websites oder Weblogs ermöglicht. Mehrere RSS Feeds lassen sich zu einer Art persönlichen Tageszeitung zusammenstellen.
Zu weiteren Features von Tiger gehören unter anderem:
- QuickTime 7, die neueste Version des Mediaplayers von Apple mit Unterstützung von H.264, Live-Anpassung der Fenstergröße bei Video, Zero-Configuration-Streaming und Surround-Sound;
- Mail 2, eine verbesserte Version des E-Mail-Client in Mac OS X mit einer neuen Benutzeroberfläche, Spotlight-Suche, .Mac-Synchronisation und Slideshow;
- iCal 2, mit Unterstützung für Geburtstagskalender, Kalendergruppen, Spotlight und Automator sowie verbesserter Druckfunktion;
- FontBook 2, das aktualisierte Fontmanagement-Tool in Mac OS X, über das sich nun Fonts an beliebigen Orten im System oder im Netzwerk installieren lassen; sowie
- eine Systemeinstellung für den .Mac-Abgleich, die auf Xsync, der neuen Sync-Engine von Mac OS X beruht, mit der .Mac-Abonnenten ihre Safari Bookmarks, Adressbuch-Kontakte, Schlüsselbund-Kennworte und Mail-Einstellungen mit mehreren Computern abgleichen können.
Die neuen Technologien und Tools in Tiger sollen es Entwicklern erleichtern, eine „nächste Generation innovativer Anwendungsprogramme“ zu entwickeln. Dazu gehören bei Apple:
- Unterstützung für native 64-Bit-Anwendungen mit höherer Leistung durch den Zugriff auf enorme Speichergrößen bei gleichzeitiger Kompatibilität mit bestehenden 32-Bit-Anwendungen;
- Core Image und Core Video als Grundlage für neue Grafik- und Video-Applikationen;
- Xgrid, der einfach einzusetzende Software-Client für Distributed Computing;
- verbesserte Windows-Kompatibilität, um auf Windows-basierte Verzeichnisse zuzugreifen und sich bei Microsofts Active Directory anzumelden;
- umfassende Verbesserungen des Open Source UNIX-basierten Fundaments, darunter einem aktualisierten Kernel mit verbesserter SMP-Skalierbarkeit, 64-Bit-Speicherverwaltung, Access Control Lists (ACLs), GCC 4.0 und modernisierten Netzwerkdiensten; sowie
- Xcode 2, die neueste Version der Entwicklungsumgebung von Apple, die es einfacher und schneller machen soll, Mac OS-X-Anwendungen zu erstellen.
Mac OS X v10.4 „Tiger“ wird ab dem 29. April im Apple Fachhandel für 129 Euro verfügbar sein. Der Apple Store nimmt ab sofort Bestellungen entgegen. Das „Mac OS X Tiger Family Pack“ ist als 5-Benutzer-Lizenz mit gemeinsamen Wohnort für 199 Euro erhältlich. Volume- und Maintenance-Preise können bei Apple in Erfahrung gebracht werden. Das „Mac OS Up-To-Date Upgrade Paket“ ist für 17,99 Euro für alle Kunden verfügbar, die am oder nach dem 12. April ein qualifiziertes neues Mac-System bei Apple oder dem Fachhandel erworben haben. Tiger setzt mindestens 256 MB RAM Speicher voraus und läuft auf jedem Macintosh Computer mit PowerPC G5, G4, oder G3 Prozessor und integriertem FireWire.