Microsoft Encarta mutiert zum Pseudo-Wiki
Microsoft hat nach eigenen Angaben Interesse daran, dass Encarta-User die in der Sammlung enthaltenen Artikel selbst bearbeiten können, so wie es bei der freien Konkurrenz Wikipedia seit je her üblich ist. Allerdings nicht ganz ohne Einschränkungen.
Problematisch ist derzeit noch die Rechte-Situation an den verfassten Artikeln. Derzeit prangt noch ein „Copyright by Microsoft“ unter jedem Artikel. Ob und inwieweit sich die Community dazu bewegen lässt, die redaktionelle Vorarbeit für Microsoft zu übernehmen, wird erst die Zeit zeigen. Und da „Wiki“ bekanntermaßen die Kurzform für „wikiwiki“ ist, was im hawaiianischen soviel wie „schnell“ bedeutet, kann Microsofts Encarta auch hier nicht punkten, da sämtliche Artikel vor der Veröffentlichung erst nach eingehender Prüfung übernommen werden - wenn überhaupt. Somit wird durch die in der Beta von Microsofts neuer Encarta enthaltenen Editierfunktion auch aus dem Werk kein wirkliches Wiki sondern eher ein Pseudo-Wiki.
Aaron Patterson, seines Zeichens Program-Manager im MSN-Encarta-Team, sagt, man wolle zukünftig vermehrt auf das Feedback der User setzen. Aus diesem Grund werde derzeit in der neuen Beta unter anderem erprobt, wie die Editierfunktion bei den Usern ankomme und ob die Ergebnisse entsprechend brauchbar seien. Schließlich war eines von Microsofts Hauptargumenten gegen den freien Konkurrenten Wikipedia, dass es keine oder nur eine in ihren Augen unzureichende redaktionelle Kontrolle der eingestellten Artikel gäbe.
Die neue Beta von Microsofts Encarta findet sich hier.