Asus S-presso S1-P111 Deluxe im Test: Frisch gebrüht oder doch nur aufgewärmt?
5/13Alltagserfahrungen
Installation
Bei einem Barebone ist die Entwicklung eines durchdachten Layouts für das Gehäuse von besonderer Bedeutung, damit der Benutzer trotz der beengten Platzverhältnisse die einzelnen Komponenten möglichst einfach installieren kann. Auch hier geht Asus einen ungewohnten Weg und setzt dem Barebone somit keinen Deckel auf, den man nach hinten abziehen muss, sondern stattet das System mit einem Klappmechanismus aus, mit dem die Front und die Oberseite des Gehäuses nach vorne geklappt werden kann. Hierfür ist es im ersten Schritt notwendig die Plastikfront des Gehäuses zu entfernen, so dass daraufhin das Display ungeschützt zu Tage kommt. Dies erreicht man, indem man die Front von unten nach oben drückt und nach vorne kantet. Dabei muss man offenbar etwas stärker zu Werke gehen, da sich die Front erst löst, wenn man denkt, dass doch gleich irgendetwas brechen müsste. Nach ein paar Versuchen geht dieser Handgriff jedoch schon wesentlich leichter von der Hand.
Daraufhin löst man die Schraube an der Rückseite des Gehäuses, bei der es sich um eine so genannte Rändelschraube (Thumbscrew) handelt, die auch ohne Schraubenzieher gelöst werden kann. Die Oberseite wird nun leicht nach vorne geschoben und dann mit Hilfe des Griffes nach vorne geklappt. Das Innenleben liegt daraufhin frei. Möchte man den Prozessor einbauen, muss man zunächst sämtliche Stromkabel lösen und das Netzteil durch einen leichten Druck auf den dafür vorgesehenen Hebel lösen. Das Netzteil lässt sich dann völlig ohne Schrauben lösen zu müssen herausnehmen. Hat man nun den Prozessor eingesetzt, muss der Kühler festgeschraubt werden. Asus befestigt den Kühler mit vier Schrauben direkt am Gehäuse und nutzt kein zusätzliches Retention-Modul, wie man es von den Pentium 4-Mainboards gewohnt ist.
Der Arbeitsspeicher lässt sich wie bei jedem anderen Mainboard einfach einsetzen. Im Prinzip ändert sich dies auch bei den Erweiterungskarten für den AGP- oder PCI-Port nicht, jedoch werden diese durch einen kleinen Bügel und nicht wie sonst durch Schrauben fixiert. Man sollte beim Einbau der Steckkarten jedoch stets darauf achten, dass man die USB-Kabel, die zur Front verlaufen, nicht einklemmt, da diese genau zwischen der AGP- und PCI-Karte verlaufen. Hat man diese Schritte auch durchgeführt, sollte man sich den Laufwerken zuwenden. Für diese legt Asus spezielle Schrauben bei, die man direkt an das 3,5"- und 5,25"-Laufwerk schraubt. Erst danach steckt man die Laufwerke in die vorgesehenen Käfige, in denen diese dann durch spezielle Bügel an den Schrauben einrasten. Nachdem man sämtliche Kabel mit den Laufwerken verbunden hat, kann das Netzteil wieder eingesetzt und das Gehäuse geschlossen werden.
Äußerst negativ fiel bei beim S-presso lediglich die Demontage einer AGP-Grafikkarte auf. Dies wird nämlich durch einen kleinen Bügel am Ende des AGP-Ports gehalten, wie man ihn von unzähligen Desktop-Mainboards her kennt. In einem Barebone hat ein derartiger Befestigungsmechanismus unserer Meinung nach jedoch keinen Sinn, da er den Ausbau der AGP-Grafikkarte erheblich erschwert. Je nach installierter AGP-Karte ist es nur sehr schwer möglich an diesen Hebel überhaupt heranzukommen. Wir mussten uns mehrmals einen Schraubendreher zu Hilfe nehmen, um mit diesem vorsichtig den Hebel drücken zu können. Dies kann natürlich nicht im Sinne des Erfinders sein.
Ansonsten geht die Installation des S-presso sehr einfach von der Hand. Das Handbuch, welches leider komplett in Englisch verfasst wurde, ist bei diesem Vorhaben ein hilfreicher Begleiter, der auch Neulingen im Bereich Barebones den Einstieg deutlich erleichtern sollte.