Logitech MX518 Gaming Mouse im Test: Modellpflege mit Beulenoptik

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Marcus Hübner
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Produktbesprechung

Der eine oder andere mag sich beim Öffnen der Verpackung fragen: „Was ist denn mit der Maus passiert? Warum hat die so viele Beulen?“ Doch die erste Angst verfliegt schnell, denn die Maus hat natürlich keine Beulen oder Krater. Die in metallischem Silber gehaltene MX518 wurde von Logitech mit einem Hologramm-Effekt ausgestattet, der zumindest uns bisher bei keiner Maus untergekommen ist. Auf diese Weise unterscheidet sie sich äußerlich nicht nur rein farblich von der MX510.

MX518 und MX510 Vergleich
MX518 und MX510 Vergleich

In Sachen Ergonomie greift Logitech auf Altbewährtes zurück – die Form der Maus wird nach der MX500 und der MX510 nun mittlerweile in der dritten Generation verwendet und zumindest für den Großteil der (Welt)Bevölkerung besteht auch kein zwingender Handlungsbedarf. Die Maus liegt aufgrund der sehr gut gestalteten Form außerordentlich angenehm in der Hand, sodass Maus und Hand hier eine nahezu perfekte Einheit bilden. Wer mit ergonomisch geformten Mäusen keine Problem hat und Rechtshänder ist, der wird mit der MX518 ebenso sein wahre Freude haben, wie es bei der MX510 der Fall war und ist. Hierfür sorgen neben der eigentlichen Form die Ablagefläche für den Daumen und die Einkerbung für den kleinen Finger.

MX518 und MX510 Vergleich

Wie zu erwarten war, wurde an der Tastenanordnung nichts geändert. Linke und rechte Maustaste sind in die Maus integriert und auf der linken Seite befinden sich zwei weitere Tasten, wobei die vordere jederzeit sofort zu erreichen ist, während man zum Betätigen der hinteren Taste den Daumen anwinkeln muss. Etwa in der Mitte der Maus befindet sich die Programmumschalttaste, welche aber nahezu gar nicht zu erreichen ist, da der Finger hierfür akrobatisch angewinkelt werden muss und sowohl linke als auch rechte Maustaste automatisch losgelassen werden. Ähnliches gilt für die Minus-Taste unterhalb des gewöhnlichen 2-Wege-Mausrades, welches sich sehr leichtgängig drehen lässt und gut platziert wurde. Die Plus-Taste ist dagegen sehr gut zu erreichen und als dritte zusätzliche Taste – neben den beiden seitlichen – durchaus eine ernsthafte Überlegung wert, wenn man denn ein sinnvolle Verwendung findet.

MX518 von Rechts mit Größenvergleich
MX518 von Rechts mit Größenvergleich
MX518 von Oben
MX518 von Oben
MX518 von Links mit Größenvergleich
MX518 von Links mit Größenvergleich
MX518 von Oben
MX518 von Oben
MX518 von Oben
MX518 von Oben
MX518 von Oben
MX518 von Oben
MX518 von der Seite
MX518 von der Seite

Standardmäßig wird mit der Plus- und der Minus-Taste die Auflösung (dpi) und damit die Sensibilität, mit der die Maus arbeitet, erhöht bzw. reduziert. Der praktische Nutzen hinter dieser Funktion darf aber angezweifelt werden, da sich seit Jahren in jedem vernünftigen Spiel die Maussensibilität über Bindings/Scripte per Knopfdruck (z.b. automatisch bei der Wahl einer Waffe in einem Ego-Shooter) verändern lässt und man auf diese Weise für unterschiedliche Waffen unterschiedliche Reaktionsverhalten einstellen kann, ohne, wie es bei der MX518 der Fall ist, dass das Herabsetzen der Sensibilität mit einem Auflösung- bzw. Genauigkeitsverlust „bezahlt“ wird. Razers Lösung in Form der „On-the-fly Sensitivität“, bei der wie im Betriebssystem in der Maussoftware selbst nur eine Art Faktor verändert wird, erscheint uns doch deutlich sinnvoller. Da das Umstellen der Auflösung/Sensibilität in den meisten Fällen bzw. Spielen nicht von Bedeutung ist, werden viele Spieler die Auflösung sicher auf 1600 dpi stellen und anschließend die Plus-/Minus-Taste deaktivieren oder anders belegen.

MX518 von Links
MX518 von Links
MX518 von Rechts
MX518 von Rechts
MX518 von der Seite
MX518 von der Seite

Des Weiteren ist uns ein Wenig unverständlich, warum der Sensor der Maus standardmäßig auf 800 dpi eingestellt ist, wo doch genau hier der (aus unserer Sicht) einzig, entscheidende Unterschied zwischen der MX518 und dem Vorgänger, der MX510, und damit der einzige Grund liegt, mindestens 10 Euro mehr zu bezahlen, wenngleich ein reeller Genauigkeitsgewinn bzw. Vorteil von 1600 gegenüber 800 dpi nicht festzustellen ist, wenn man nicht gerade ein (extremer) High-Sens-User ist, d.h. bei einer Auflösung von 1024x768 weniger als 3,25 cm braucht, um die Maus von rechten zum linken Bildschirmrand zu bewegen (<5,10 cm bei 1600x1200).

MX518 von Oben
MX518 von Oben

Auch bei den Gleitfüßen hat Logitech alles beim Alten belassen: Nach wie vor sind an der Unterseite der Maus fünf Gleitfüße aus einem Kunststoffmaterial „aufgeklebt“. Der Vergleich zur Unterseite einer MX510, die seit guten sieben Monaten täglich ihren Dienst auf einem Speed-Pad verrichtet, zeigt aber, dass der Zahn der Zeit dem Material kaum etwas anhaben kann. Logitech hat also auch hier gut daran getan, nichts zu ändern.

MX518 von Unten
MX518 von Unten
MX518 von Unten
MX518 von Unten
MX518 und MX510 von Unten
MX518 und MX510 von Unten

Technik

Auch das Innenleben beider Mäuse unterscheidet sich bis auf wenige Ausnahmen überhaupt nicht voneinander. Die beiden auffälligsten Unterschiede sind zum Einen das zusätzliche Gewicht der MX510 und zum Anderen natürlich der leistungsfähigere Sensor der MX518.

Innnenleben MX518 (rechts) und MX510 (links)
Innnenleben MX518 (rechts) und MX510 (links)
Innnenleben MX518 (rechts) und MX510 (links)
Innnenleben MX518 (rechts) und MX510 (links)
Innenleben MX518
Innenleben MX518
Innenleben MX510
Innenleben MX510
Innenleben MX510
Innenleben MX510
Sensor MX510 - ANDS2020
Sensor MX510 - ANDS2020

Zum Einsatz kommt bei der MX518 der optische High-Performance-Sensor ADNS-3080 aus dem Hause Agilent, der speziell für's Spielen optimiert wurde. Derselbe Sensor ist in der Razer Diamondback verbaut und wird wohl auch bei der kommenden Diamondback Plasma verwendet werden. Laut Datenblatt kann bei dem Sensor zwischen einer Auflösung von 400 oder 1600 dpi gewählt werden, was entweder bedeutet, dass Logitech den Sensor leicht modifiziert erhalten hat, oder aber, dass die 800-dpi-Stufe wie bei Razer über eine Software-Einstellung realisiert wird, ohne die Auflösung zu verändern. Dies wirft weiterhin die Frage auf, wie der Sensor standardmäßig auf 800 dpi eingestellt sein kann.

Bei der MX510 kommt der Sensor ADNS-2020 von Agilent zum Einsatz. Da Logitech diesen jedoch exklusiv bezieht, gibt es hier kein öffentliches Datenblatt. Es ist jedoch anzunehmen, dass der Sensor sehr große Ähnlichkeit mit dem ANDS-2030 aufweist. Bei einer Bildverarbeitung von 5.8 Megapixel pro Sekunde macht der Sensor etwa 6500 Bilder in jeder Sekunde. Beide Sensoren arbeiten bis zu einer Beschleunigung von 15 g und einer maximalen Geschwindigkeit von einem Meter pro Sekunde. Der entscheidende Unterschied ist die höhere Auflösung, die der ADNS-3080-Sensor der MX518 fahren kann.

Sensor MX518 - ANDS-3080
Sensor MX518 - ANDS-3080