nForce 4 SLI (Intel Edition) im Test: Markteinstieg nach Maß

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Jan-Frederik Timm (+1)
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nForce 4 SLI (Intel Edition)

Features

Grundsätzlich beruht die Intel Edition auf dem nForce 4 für AMD-Prozessoren, allerdings musste nVidia eine neue Northbridge entwickeln, da die Intel-Prozessoren nicht über einen eigenen Memory-Controller verfügen. Die Integration in den MCP (Media and Communication Processors) wäre zu aufwändig und zu teuer geworden. Vorerst wird es übrigens nur eine Version des Chipsatzes, den nForce 4 SLI (Intel Edition), geben. nVidia sieht sich mit der Top-Version im absoluten High-End- und Enthusiasten-Segment als Ergänzung zu Intels Produktpalette positioniert. Ob das zwischen Intel und nVidia geschlossene Patent Cross Licence Agreement auch Chipsätze im unteren Preissegment vorgesehen hat, ist derzeit zwar ungewiss. Wir gehen allerdings davon aus.

nForce 4 SLI (Intel Edition)
nForce 4 SLI (Intel Edition)

Welche Besonderheiten zeichnen den nForce 4 Intel Edition nun aus? Sicherlich muss hier die SLI-Fähigkeit an erster Stelle genannt werden. nVidia stellt damit für beide Prozessoren-Hersteller Chipsätze zur Verfügung, die den gleichzeitigen 3D-Betrieb zweier Grafikkarten gestatten. Ein Feature, auf das Intel-Enthusiasten schon länger gewartet haben, um endlich auch in ungeahnte Frameraten-Höhen zu gelangen. Natürlich muss für solch ein potentes Grafikkarten-Gespann auch ein entsprechend leistungsfähiger Prozessor eingesetzt werden.

Die RAID-Funktionalität des nForce wurde gegenüber der AMD-Version weiter ausgebaut. Neben den RAID-Modi 0, 1, 0+1 und JBOD steht jetzt auch der Modus 5 zur Verfügung. Dieser benötigt mindestens drei Laufwerke, die zur erhöhten Datensicherheit erforderlichen Paritätsinformationen werden dabei auf allen Laufwerken verteilt. Fällt eine Festplatte aus, sind alle Daten wiederherstellbar. Damit nicht genug, denn der nForce 4 ist mit nativem SATA II und dem nVidia-eigenen „Cross-RAID“ ausgestattet. Somit stehen also bis zu 3 GBit/s auf der Haben-Seite, zusätzlich lassen sich RAID-Verbände über SATA- und bis zu vier PATA-Festplatten mischen.

Die MCP-Southbridge stellt fünf PCI-Ports, 7.1-AC97-Sound, zehn USB 2.0-Ports und natives GBit-LAN mit Hardware-basierender Firewall (Active Armor) zur Verfügung. Die Northbridge, von nVidia seit jeher auf SPP (System Platform Processors) getauft, ist per Hypertransport mit der Southbridge verbunden. Insgesamt stehen 20 PCIe-Lanes zur Verfügung, die Aufteilung hängt davon ab, ob SLI genutzt wird oder nicht. Die sonst 16 Lanes des ersten Grafikkarten-Slots und die eine Lane des zweiten Slots werden im SLI-Betrieb zu zweimal acht Lanes auf beide Grafikkarten-Slots aufgeteilt. Die restlichen drei Lanes werden von nVidia jeweils als PCIe x1 herausgeführt.

Media Center Processor
Media Center Processor

Der 128-Bit-Memory-Controller im SPP weist ebenfalls einige Besonderheit auf, auf die wir auf der kommenden Seite noch genauer eingehen werden. Insgesamt können bis zu 16 GB DDR2-RAM adressiert werden. Die Bandbreite erreicht dabei bis zu 10,6 GB/s. Beim FSB beherrscht der nForce 4 natürlich einen Takt von 1066 MHz für die aktuellen (und zukünftigen?) EE-Prozessoren – nVidia selbst wirbt mit über 1200 MHz per Overclocking. Nachfolgend einige Chipsatz-Impressionen sowie der direkte, tabellarische Vergleich mit der aktuellen und zukünftigen Intel-Konkurrenz.

SPP
SPP
MCP Ultra
MCP Ultra
nForce 4 SLI (Intel Edition) Referenzboard ohne Kühler
nForce 4 SLI (Intel Edition) Referenzboard ohne Kühler
nForce 4 SLI (Intel Edition), i955X und i925XE im Vergleich
Features i955X i925XE nForce 4 SLI
(Intel Edition)
Northbridge Features
Northbridge NG82955X NG82925XE Crush19
Package - 1210 FCBGA3 -
Frontside-Bus
400 MHz Nein Nein Ja
533 MHz Nein Nein Ja
800 MHz Ja
1066 MHz Ja
Hyper-Threading Ja
„Perf.-Accel.-Tech.“ (PAT) Nein Ja Nein
„Mem.-Pipe.-Tech.“ (MPT) Ja Nein DASP 3.0
„Com.-Strea.-Archi.“(CSA) Nein
Integrierte Grafik Nein
Speichertakt/typ
100 MHz/DDR1-200 Nein
133 MHz/DDR1-266 Nein
166 MHz/DDR1-333 Nein
200 MHz/DDR1-400 Nein
200 MHz/DDR2-400 Ja
266 MHz/DDR2-533 Ja
333 MHz/DDR2-667 Ja Ja*² Ja
* Nur bei FSB533 möglich.
*² Inoffiziell in einigen Bios-Versionen verfügbar
Asynchroner Speichertakt Ja
Speicherbestückung
Speicherkanäle 2
DIMMs pro Kanal 2
DIMMs insgesamt 4
ECC Ja Nein Nein
Max. Speicher 8 GB 8 GB 16 GB
AGP Support Nein
PCI Express Support
x1 Ja (4-6 Ports) Ja (4 Ports) Ja (3-4 Ports)
x4 Nein
x16 Ja Ja Ja
(zwei x8 bei SLI)
Southbridge Features
Southbridge FW82801GB/R
ICH7/R
FW82801FB/R
ICH6/R
MCP 04 Ultra
Package - 609 PBGA -
Festplattencontroller
P-ATA 100 Ja/1 Ch. Ja/1 Ch. Ja/2 Ch.
P-ATA 133 Nein Nein Ja
S-ATA 150 Ja/4 Ports
S-ATA II 300 Ja/4 Ports. Nein Ja/4 Ports.
RAID 0/1/5/10 0/1 0/1/5/10
PCI-Slots (max) 6 6 5
USB-Unterstützung
USB Ports 8 8 10
USB 2.0 Ja
Firewire Nein
Audio HD Audio
24 Bit 192 kHz
AC'97 2.3 Audio
7.1 Audio
24 Bit 96 kHz
AC'97 2.3 Audio
Sonstiges
I/O-Link Direct Media Interface
(2,0 GB/s)
Hyper Transport
(800 MHz)