Open Source Media Center macht Fortschritte

Mit der Windows XP Media Center Edition 2005 trägt Microsoft nun schon in der zweiten Generation dem zunehmenden Einsatz des PCs als Multimedia-Zentrale im Wohnzimmer oder generell als Fernseher- und Radioersatz Rechnung. Wer sein bestehendes Windows um entsprechende Funktionalität erweitern möchte, muss dabei jedoch nicht gleich nach Redmond schauen.

Bereits mit der Vorstellung der besonders multimedialen Windows XP-Variante wurden entsprechende Applikationen wie z.B. Home Theater von InterVideo in den Regalen angeboten, um aus dem großen Angebot nur ein Produkt zu nennen. Neben der kommerziellen Software, von der in aller Regel nur zeitlich beschränkte Testversionen zur Verfügung stehen, wächst und gedeiht mit „MediaPortal“ derzeit eine entsprechende Open Source-Variante.

Seit gestern steht von MediaPortal die Version 0.1.2.0 bereit, die gleichermaßen einen großen Fortschritt in Sachen Kompatibilität und Stabilität darstellt, aber auch den noch recht frühen Entwicklungsstand nicht verschweigt. Mit der neuen Version konnte die Zahl der unterstützten TV-Karten (Analog, DVB-T, DVB-S, DVB-C und Skystar2) stark erweitert werden, so dass man in den meisten Fällen nicht mehr selbst Hand anlegen muss. Auch das allseits beliebte Timeshifting stellt für MediaPortal ebensowenig ein Problem dar wie die Aufnahme vom laufenden Programm. Problematischer gestaltet sich der „Electronic Program Guide“ (EPG), bei dem auf das Open Source-Projekt XMLTV zurückgegriffen wird. Bei DVB-Signalen ist die neue Version jedoch endlich in der Lage, entsprechende TV-Daten direkt aus dem Stream zu entnehmen. Über weitere Änderungen in dieser Richtung gibt das sehr ausführliche Changelog Auskunft.

Neben den TV-Funktionen bietet MediaPortal auch vieles der Windows XP Media Center Edition. Wer mit seiner aktuellen TV-Software unzufrieden ist, sollte auf jeden Fall einen Blick riskieren und das Projekt damit unterstützen.