Sapphire entwickelt Flüssigmetallkühlung
Sapphire, Hersteller von Grafikkarten mit ATi-Chips, hat auf der derzeit stattfindenden E3 eine Innovation im Bereich der Kühltechnik vorgestellt. Dabei handelt es sich um einen Prototypen, der eine Kühlanlage mit einem flüssigen Metall als Wärmetransportmittel einsetzt.
Das System, das auf der Radeon X850 XT Platinum Edition mit dem Beinamen „Blizzard“ Verwendung findet, wurde von der Firma „nanoCoolers“ entwickelt, auf deren Webseite auch detaillierte Hintergrundinformationen über das Funktionsprinzip dieser Technik zu finden sind. Soweit es zu erkennen ist, handelt es sich um einen geschlossenen Kreislauf, vergleichbar mit einer Wasserkühlung, bestehend aus Wärmeaufnahmeplatte, Pumpe, Kühlmittelkreislauf und Wärmetauscher.
Das Besondere ist natürlich das Kühlmittel, offenbar eine Legierung aus Gallium, Indium, Zinn und Zink mit einem Schmelzpunkt von 8°C. Diese zeichnet sich gegenüber Wasser durch eine laut Sapphire um den Faktor 65 höhere Wärmeleitfähigkeit aus, die bei dem Prototypen laut anderen Websites zu einer Temperatur von nur 12° C geführt hat.
Wir stehen dieser Angabe allerdings skeptisch gegenüber, da in den technischen Dokumentationen keine Möglichkeit ersichtlich ist, das Kühlmittel und somit den Chip auf eine Temperatur herunterzukühlen, die unter der Raumtemperatur liegt. Mögliche Erklärungen wären Messungen in einem recht kalten Raum oder in diesem niedrigen Temperaturbereich ungenau arbeitende Temperatursensoren der Grafikkarte.
Neben der besseren Kühlleistung hat das metallische Kühlmittel einen weiteren Vorteil gegenüber dem Wasser: Es lässt sich durch elektromagnetische Pumpensysteme, die ohne bewegliche Teile auskommen, völlig lautlos durch den Kreislauf bewegen. Zusammen mit einem ausreichend dimensionierten Wärmetauscher ließe sich hiermit eventuell eine völlig lautlose, aber sehr potente Kühllösung realisieren. VR-Zone geht von einem fertigen Produkt im Juli diesen Jahres aus, zu welchem Preis dieses allerdings auf dem Markt erscheinen wird, ist bislang nicht bekannt. Es ist jedoch sicherlich mit einem merklichen Preisaufschlag zu rechnen.