Streit um den Namen „Gmail“ in Deutschland
Google droht – zumindest in Deutschland – neuer Ärger wegen des eigenen Freemail-Angebotes „Gmail“. Nachdem sich in den vergangenen Monaten Datenschützer mehrmals besorgt über diesen Dienst geäußert haben, evoziert ein Hamburger Unternehmer nun einen Rechtsstreit über die Rechte an dem Namen „Gmail“.
Corpus Delicti ist dabei das Recht an folgender Phrase, die der Hamburger Unternehmer Daniel Giersch für sich hat eintragen und rechtlich schützen lassen: „G-mail ... und die Post geht richtig ab“ (DE-Marke 300 25 697). Unter diesem Slogan vertreibt die Firma eine Vielzahl von physischen und elektronischen Postdienstleistungen, so der Unternehmer gegenüber Heise Online.
Als Anfang des Jahres nun Nutzer von Googles Gmail-Dienst Einladung zu diesem bei ebay versteigerten, setzte Giersch eine Anwaltskanzlei darauf an, woraufhin diese Abmahnungen an die Verkäufer schickte. Der Name „Gmail“ habe zu viel mit dem von Giersch besessenen „G-mail“ gemein, so damals die Begründung dieser Aktion.
Als Reaktion darauf heißt der Gmail-Dienst in Deutschland – und wirklich nur dort – seit vergangenen Freitag „Google Mail“. Dies ist aber sicher nur eine temporäre Lösung, da Google laut eigenen Angaben mit Daniel Giersch immer noch in Verhandlungen um die Namensrechte steht, und man sicher viel Wert darauf legen wird, weltweit ein einheitliches Erscheinungsbild von „Google Mail“ a.k.a. „Gmail“ gewährleisten zu können. Corporate Identity lässt grüßen. Für deutsche Nutzer des Email-Dienstes wird sich aber außer dem Namen nichts weiter ändern. Der fortlaufenden Nutzung der Adressen @gmail.com steht also nichts weiter im Wege.
Wie uns Google Deutschland soeben mitteilte, steht man mit Herrn Giersch nicht weiter in Verhandlungen. Die Umbenennung des Gmail-Service in Deutschland in „Google Mail“ ist also vorerst fix.