TurboCache und HyperMemory im Test: Sinnvoll oder TurboHype?
11/23Splinter Cell Chaos Theory
Eines besondere Grausamkeit für Einsteigerkarten und Low-Cost-Lösungen stellt das sogar auf aktuellen Mid-Range-Karten mitunter recht zäh laufende „Splinter Cell: Chaos Theory“ dar. Es verwendet eine stark aufgebohrte Unreal-Engine, die laut Entwickler als eine Art Versuchsträger für das nächste Konsolenspiel fungiert und dementsprechend bereits ab Werk über einen vollständig integrierten Shader-Modell-3.0-Pfad verfügt. Karten, die diesen nicht unterstützen, müssen mit den Pfad vorlieb nehmen, in dem auch die XBox-Version des Spieles läuft. Da in besagter Konsole ein Geforce3-Derivat werkelt, kommen die benutzten Shader notwendigerweise nicht über das 1.1-Niveau hinaus. Der Test wurde mit Shader-Modell 3, sofern verfügbar, und ansonsten dem obligatorischen 1.1-Pfad durchgeführt. Den nach Abschluss der Tests erschienenen Patch v1.04, der einen von ATi nachgelieferten Shaderpfad für 2.B-Pixelshader enthält, konnten wir nicht verwenden. Er wäre aufgrund der Beschränkung vieler Shader auf 2.B anstelle von 2.0 auf den X300-Karten allerdings vermutlich sowieso nicht gelaufen, ist er doch für X8x0- und X700-Karten gehobener Leistungsfähigkeit gedacht.
Die beiden Intel-Grafikeinheiten legten in diesem Test eine klassische Verweigerung hin, das Spiel wollte nicht einmal starten. Schade – mit einer vernünftigen Software-Emulation der Vertexshader und TnL-Einheit wäre hier eventuell zumindest ein Versuch möglich gewesen, das Spiel zu geniessen. Die Integration des SM3-Pfades bringt der Geforce 6200 TC hier herzlich wenig. Wie hier nicht mitveröffentlichte Messungen zeigen, gewinnt die Karte dadurch zwar im Bereich von einem bis zwei Fps an Leistung gegenüber dem 1.1-Pfad, allerdings reicht dies nicht aus, um die mit schnell taktendem Speicher ausgestatteten Radeons gefährden zu können. Einzig das 200-MHz-Modell kann geschlagen werden.
Spielbarkeit des Titels mit über 30 Fps ist allen drei Karten allerdings nur in der 640er-Auflösung gegeben. Die langsamste Radeon verfehlt diese Marke haarscharf.
Anstelle eines hier ziemlich sinnlos anmutenden High-Quality-Modus sollen hier die minimal und maximal erreichten Frameraten gezeigt werden. Mit Minima unterhalb der 25-Fps-Marke selbst in 640x480 ist Splinter Cell: Chaos Theory sicherlich eines der Spiele, die nach etwas mehr als nur einer Einsteigerkarte verlangen und ein Grund, vielleicht doch 80 bis 100 Euro anstatt nur 50 Euro für eine Grafikkarte auszugeben.
Der Unterschied zwischen Shader-Modell 1.1 und 3.0 äußert sich in der von uns für den Screenshot-Vergleich ausgewählten Szene nicht nur in leicht veränderter Lichtdarstellung (nicht das Schwanken der Lampe, sondern die Glühbirne!), sondern auch in leichtem Color-Banding im 1.1-Pfad (unabhängig von der verwendeten Grafikkarte), welches in Bewegung etwas störend wirken kann. Das Fehlen von GMA9xx-Screenshots dürfte selbsterklärend sein.