TurboCache und HyperMemory im Test: Sinnvoll oder TurboHype?
23/23Fazit
Bevor wir nach langem Test, langem Text und langer Verzögerung zum Fazit kommen, wollen wir noch ein paar Worte zur Videobeschleunigung verlieren. Der Windows Media Player 10 ist nach einem Update nun endlich in der Lage, via DirectX Video Acceleration beschleunigtes WMV9-HD-Material mit Hilfe der Grafikkarte wiederzugeben. Sowohl ATi als auch nVidia bewerben seit langem die fortschrittlichen Video-Features in ihren GPUs.
Eigentlich wollten wir mittels des WMV9-Clips „Step into Liquid“ die CPU-Entlastung messen, die eine separate GPU gegenüber den rund 50 Prozent auf einem 3,2-GHz-Pentium-4 erreicht. Dies gelang jedoch nur zum Teil. Trotz minutiös befolgter, ausführlichen Beschreibungen und mehrfacher Neuinstallation des Betriebssystems wollte die Beschleunigung des Windows-Media-Videos auf sämtlichen ATi-Chips nicht gelingen, ohne dass der Ton asynchron lief. Auch eine zur Kontrolle überprüfte X700 zeigte zwar eine Entlastung der CPU, aber nur auf Kosten der Bild-Ton-Synchronisation. Da dieses Phänomen allerdings nicht bei jedem Rechner aufzutreten, unser Testsystem andererseits aber auch kein Einzelfall zu sein scheint, verzichten wir hier auf die Dokumentation mit Hilfe eines Diagrammes, sondern belassen es bei dieser Schilderung.
Das schlußendliche Fazit kann nur eines sein: Natürlich bewirken Lowest-Cost-GPUs gegenüber einer integrierten Grafik vom Schlage einer GMA900 oder GMA950 in fast allen Fällen eine deutliche Steigerung der Performance, erlauben höhere Bildqualität oder die Nutzung einer höheren Auflösung. Wer jedoch rund 50 Euro (rund das Doppelte in der guten alten DM oder ein neues Vollpreis-Spiel!) in eine Komponente investiert, mit dem einzigen Zweck, Spieletauglichkeit herzustellen, wird nur zufrieden sein, wenn er sich entweder mit niedrigen Auflösungen, reduzierten Detailstufen oder im Extremfalle mit einer eingeschränkten Spieleauswahl zufriedengibt. Dies kann in vielen Fällen aber auch eine integrierte Grafik leisten – insbesondere dann, wenn sie vielleicht nicht mit den Problemen gebeutelt ist, wie sie die Intel-Lösungen durch den Test hinweg zeigten, sondern beispielsweise von ATi oder nVidia stammt, die beide ebenfalls in den Chipsatz verankerte Lösungen anbieten.
So lange die absoluten Einstiegslösungen ebenfalls nur solche Kompromisse zu liefern im Stande sind, sollte man sich genau überlegen, ob man nicht vielleicht doch rund 100 Euro ausgeben kann und will und dafür dann eine Grafikkarte beispielsweise auf Basis von ATis X700 Pro oder nVidias Geforce 6600 bekommt, die einen nochmals deutlich größeren Leistungsschub ermöglicht und eben auch aktuelle Spiele problemlos darstellen kann, ohne auf all zu viel so genanntes Eye-Candy verzichten zu müssen. Unter diesem Aspekt sind wir gespannt auf die Leistung, wie sie ATis Radeon-Xpress200-Chipsatz oder nVidias kürzlich vorgestellter nForce-Chipsatz mit integrierter Geforce 6100/6150 zu liefern im Stande sein wird.
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