Erster ForceWare der 80.xx-Generation ist da
Während es vor kurzem beim Grafikkartenhersteller nVidia eine kleine Flaute bezüglich der ForceWare-Treiber gegeben hat, erscheinen jene in den letzten Tagen – „zufälligerweise“ passend zu der G70-Präsentation – wieder in Massen. So hat auch heute erneut ein Treiber den Weg in die Weiten des World Wide Web gefunden und verspricht anhand des Namens etwas besonderes zu sein.
ForceWare 80.40 ist die Bezeichnung des neuen Treibers, der Aufgrund der höheren Kennung deutliche Änderungen gegenüber den Vorgängern der 7x.xx-Generation suggeriert. Die ersten Überraschungen gibt es bei einem kurzen Blick in die INF-Datei; der 80.40 ist auf den 13.6.2005 datiert und unterstützt alle Grafikkarten – natürlich auch die neue GeForce 7800 GTX – ab der alten GeForce 2-Serie, was jedoch auch nicht ungewöhnlich ist. Interessanter wirkt die Datei, wenn man nach unten scrollt. Dort findet man erstmals folgende Einträge:
- NVIDIA_G70.DEV_009D.1 = "NVIDIA Quadro FX 4500"
- NVIDIA_G70.DEV_009E.1 = "NVIDIA G70GL"
- NVIDIA_G72.DEV_01D0.1 = "NVIDIA G72"
- NVIDIA_G72.DEV_01DE.1 = "NVIDIA G72GL"
- NVIDIA_C51.DEV_0240.1 = "NVIDIA C51GL"
- NVIDIA_C51.DEV_0241.1 = "NVIDIA C51"
Der Chip mit der Kennung „G70GL“ weist eindeutig auf eine professionelle Rendergrafikkarte auf OpenGL-Basis hin, was der Name Quadro FX 4500 auch eindeutig bestätig, welches zugleich das Topmodell der neuen Profi-Karten zu sein scheint. Etwas überraschend listet die INF erstmals einen „G72“, der bis jetzt noch völlig unbekannt ist. Bei jenem Chip handelt es sich mit Sicherheit um einen abgespeckten G70, wobei man über weitere Details nur spekulieren kann. Denkbar wäre eine auf 16 Pixel- und sieben oder sechs Vertex-Pipelines abgespeckte GPU, was auch ins Namensschema der Vorgängergeneration – in diesem Fall NV40 und NV42 – passen würde. Der „G72GL“ wird erneut eine Profi-OpenGL-Grafikkarte für das Rendern komplexer CAD-Grafiken sein.
Der Eintrag „C51“ bestätigt die Spekulation über eine integrierte Grafikeinheit für nVidias nForce 4-Chip, welche es seit dem legendären nForce 2 nicht mehr bei den Kaliforniern gegeben hat. Was nun genau hinter dem C51 steckt, ist jedoch völlig unbekannt. Mit Gewissheit kann man nur sagen, dass er wohl kaum größeren Anklang bei den Fans schneller Grafiken finden wird. Was sich hinter dem „C51GL“ verstecken mag ist ebenfalls unklar. Eine professionelle Onboard-Grafikkarte hört sich zumindest in unseren Ohren wenig sinnvoll an.
Die Spekulation, dass die ForceWare-Treiber der 80er-Generation über eine Multi-Threading-Optimierung für Prozessoren mit Intels Hyper-Threading-Technologie oder zwei Kernen verfügen, scheinen sich noch nicht zu bewahrheiten. Zumindest ist bis jetzt bei diesem Treiber noch nichts von einer Optimierung in diese Richtung bekannt. Diese wird, wenn überhaupt, erst in einer nachfolgenden Version enthalten sein.
Wenden wir uns nun von den Spekulationen ab und befassen uns wieder mit den wenig bekannten Fakten, die die Kollegen von 3DChipset ans Tageslicht gebracht haben und denen wir den Treiber zu verdanken haben. So soll erstmals die Unterstützung der H.264-Codec-Beschleunigung funktionieren, die des öfteren in hochauflösenden und damit anspruchsvollen HDTV-Videos verwendet wird. Somit wäre die GeForce 7800 GTX die erste Grafikkarte, die der CPU bei jenem Codec Rechenarbeit abnehmen kann – der R520 wird später folgen.
Genaue Erfahrungen sind aufgrund der kurzfristigen Erscheinung noch nicht bekannt. Erste Versuche von mutigen Freiwilligen bescheinigen dem ForceWare 80.40 in einigen Applikationen ein instabiles Verhalten sowie keinerlei Verbesserungen der Performance. Da dies noch ein früher Alpha-Treiber ist, raten wir Vorsicht walten zu lassen. Nichtsdestotrotz sind Berichte in unserem Forum natürlich gerne gesehen.