Plextor-Mutter droht Autoren freier Software
Mit den kostenlosen Tools PxScan und PxLinux lassen sich mit Plextor-Laufwerken Qualitätsüberprüfungen an CDs und DVDs vornehmen. Die Mutter des Brenner-Herstellers Plextor, Shinano Kenshi, droht nun den Autoren per E-Mail mit Klagen, da diese Reverse Engineering zum Erlernen des verwendeten Protokolls verwendet haben sollen.
Plextor hat kein Interesse an einem steigenden Bekanntheitsgrad dieser Tools, schließlich bietet man eine eigene Software-Lösung nur gegen Bezahlung an. Das kostenlose Tool PxScan von Alexander Noe bietet offenbar vergleichbare Funktionen wie Plextors kommerzielle Software. Unter dem Namen PxLinux hat Eric Fernandez zudem eine mit dem freien Betriebssystem Linux kompatible Version entwickelt. Die bei SourceForge gehostete Projektseite ist bis zur Klärung der Angelegenheit jedoch offline genommen worden.
Da die Funktionalität von Plextors hauseigener Software per Reverse Engineerings unerlaubt kopiert worden sei, sieht Plextor seine Urheberrechts- und Markenrechte verletzt. Die Autoren der beiden Tools sind sich jedoch keiner Schuld bewusst. Insbesondere PxLinux mache die Plextor-Laufwerke für Linux-Anwender sogar noch interessanter, da Plextor seine Software schließlich nur für Windows-Betriebssysteme bereitstelle. Wie Alexander Noe im Forum von CDRLabs.com klarstellt, sei Reverse Engineering ohne Dekompilierung in Deutschland ausdrücklich erlaubt. Des Weiteren habe Eric Fernandez, Autor von PxLinux, erst gar kein Reverse Engineering betrieben, so dass er unabhängig von dem für ihn geltenden Recht nicht dafür verantwortlich gemacht werden könne.
Während die Entwickler der Tools somit keinerlei Handlungsbedarf sehen, scheint man bei Plextors in Aktionismus zu verfallen. So haben laut Golem die Betreiber der erwähnten Website CDRLabs.com eine Aufforderung erhalten, „Alexander Noe und Eric Fernandez die "Bewerbung" ihrer Tools nicht mehr zu erlauben“. Dies könne man durchaus als Bemühung ansehen, die beiden Entwickler mundtot zu machen.