QuickTime 7 für Windows: H.264 zu viel für PCs
Apple hat mit der Preview des QuickTime 7 Players und QuickTime 7 Pro für Windows am Montag die erste Mainstream H.264-Lösung für die Microsoft-Plattform veröffentlicht, um High Definition (HD) Video zu übertragen und wiederzugeben.
Der H.264-Videocodec liefert als Bestandteil des MPEG-4-Standards sehr gute Videoqualität für ein breites Spektrum an Bandbreiten, angefangen bei 3G-Anwendungen für Mobiltelefone über Videokonferenzen bis hin zu HD für TV-Sendungen und DVD. H.264 wurde sowohl vom DVD-Forum wie von der Blue-ray Disc Association als Codec für die nächste Generation von High Definition DVDs übernommen.
Der kostenfreie QuickTime 7 Player für Windows bietet neben der Unterstützung für H.264 auch bis zu 24 Audiokanäle einschließlich 5.1- und 7.1-Surround-Sound sowie neue und verbesserte Navigationselemente mit Jog Shuttle und variabler Wiedergabegeschwindigkeit.
QuickTime 7 Pro für Windows bietet zusätzlich beispielsweise die H.264-Kodierung, um Video in höchster Qualität für alle Anwendungsgebiete zwischen 3G und HD zu erstellen, die Konfiguration und Kodierung von 5.1 Surround-Sound, neue Navigationselemente für die bildschirmfüllende Wiedergabe, die native Unterstützung für VBScript zum Automatisieren von QuickTime Workflows und die Möglichkeit des Exports im Hintergrund, so dass Anwender während dessen weiterarbeiten können.
QuickTime wurde von der International Organization for Standardization (ISO) als Grundlage für das MPEG-4-Dateiformat gewählt und bildet den Kern für die 3GPP- und 3GPP2-Standards.
Die Preview des QuickTime 7 Players für Windows steht ab sofort kostenlos zum Download zur Verfügung. Die Preview-Version von QuickTime 7 Pro für Windows ist ab sofort für 29,99 Euro im Apple Store erhältlich. Die finalen Versionen von QuickTime 7 Player und QuickTime 7 Pro für Windows werden im Sommer verfügbar sein.
Doch nur weil jetzt entsprechende Windows-Varianten von QuickTime 7.0 verfügbar sind, heißt das noch lange nicht, dass auch die x86-Hardware damit vollends umgehen kann. Insbesondere die von Apple bereitgestellten HD-Videos sind kein leichtes Brot für das aktuelle Prozessor-Portfolio von AMD und Intel. Dementsprechend sehen auch die Hardwareanforderungen aus:
QuickTime 7 für Mac OS X |
QuickTime 7 für Windows |
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852x480 (480p) Video bei 24-30 fps | |
1,25 GHz PowerMac G4 128 MB Arbeitsspeicher 64 MB Grafikkarte |
2,8 GHz Pentium 4 256 MB Arbeitsspeicher 64 MB Grafikkarte |
1280x720 (720p) Video bei 24-30 fps | |
1,8 GHz PowerMac G5 256 MB Arbeitsspeicher 64 MB Grafikkarte |
Dual 2,8 GHz Xeon 1 GB Arbeitsspeicher 64 MB Grafikkarte |
1920x1080 (1080p) Video bei 24-30 fps | |
Dual 2,0 GHz PowerMac G5 512 MB Arbeitsspeicher 128 MB Grafikkarte |
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Bereits bei 720p darf es ein Dual 2,8 GHz Xeon (oder ein Dual Core Pentium 4 D 820) sein; bei voller HD-Auflösung 1080p gibt es wohl keine x86-Prozessoren, um entsprechende H.264-Videos darzustellen – zum einen fehlt die Empfehlung auf Apples Webseite und zum anderen blendet man jedem Windows-Benutzer diese Video-Auflösung „freundlicherweise“ per JavaScript aus. Wird JavaScript im Browser deaktiviert, dann gibt Apples HD Gallery auch diese Auflösung frei. Sollte es tatsächlich keinen Desktop-Prozessor geben, der H.264 1080p darstellen kann? Mit dem Trailer Batman Begins machten wir die Probe. Mit Intels Pentium 4 3,73 GHz Extreme Edition (2 MB Cache) oder 3,8 GHz Pentium 4 670, 1 GB Arbeitsspeicher und nVidias GeForce 6800 GT (PCIe) war ein flüssiges Abspielen ohne das Auslassen von Frames nicht möglich. Auch Intels Pentium Extreme Edition 840 (Dual Core) mit Hyper-Threading musste Frames beim Abspielen auslassen, obwohl er nicht zu 100 Prozent ausgelastet wurde.
Wir ermuntern jeden, seinen eigenen Rechner der QuickTime 7.0 H.264-Tortur zu unterziehen und die Ergebnisse in den Kommentaren niederzuschreiben. Den Direktlink des Batman Begins-Trailer mit 1080p stellen wir zu diesem Zweck gerne bereit. Die Video hat eine Größe von 148 MB.