AMDs Prozessoren rechnen jetzt bleiarm
AMD hat weltweit mit der Auslieferung von Mikroprozessoren mit reduziertem Bleianteil begonnen. Das Unternehmen erfüllt damit nun auch die RoHS-Richtlinie (Reduction of Hazardous Substance) der Europäischen Kommission, die ab 1. Juli 2006 bestimmte gefährliche Stoffe in elektrischen und elektronischen Geräten verbietet.
Ziel ist es, Elektroschrott besser recyceln zu können und die Umwelt bei der Endlagerung weniger zu belasten. Bei AMD werden Produkte, die die RoHS-Richtlinie erfüllen, seit Anfang Juli angeboten. Ein kompletter Verzicht auf Blei ist beim aktuellen Stand der Forschung noch nicht möglich. Insbesondere bei der Flip-Chip-Kontaktierung wird auch in einem Jahr noch Blei zu finden sein.
Bei AMD fährt im Bereich der Prozessoren nun das komplette Portfolio bleireduziert. Namentlich gehören dazu der Opteron, Athlon 64, Athlon 64 X2, Athlon 64 FX und die Turion 64 Mobiltechnologie sowie die Prozessorfamilie AMD Sempron. Lieferbar sind außerdem mehrere RoHS-kompatible Chipsätze, die in erster Linie im Serverbereich zum Einsatz kommen, namentlich der AMD-8111 (I/O Hub) und AMD-8131.
Zum Erfüllen der RoHS-Richtline waren nur minimale Änderungen an den Prozessoren und Chipsätzen nötig. Zur Kontaktierung von passiven Bauelementen wie Kondensatoren, die zur Stabilisierung der Stromversorgung dienen, kommt nun anderes Material zum Einsatz, Gleiches gilt für die Ball-Kontakte der Chipsätze. Für weitere Informationen über AMDs Initiative für bleifreie Mikroprozessoren wurde eine Webseite eingerichtet.
Bei der Konkurrenz ist RoHS ebenfalls ein Thema. So kommen Intels aktuelle Desktop-Chipsätze 955X, 945P, 945G nur noch bleireduziert daher. Bei der Vorgänger-Generation, ebenso wie bei den aktuellen Mobile-Chipsets 915PM, 915GM oder 915GMS, werden bleireduzierte Varianten angeboten.