Sasser-Entwickler steht vor Gericht

Andreas Frischholz
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Der 19-jährige deutsche Programmierer Sven J., Entwickler der Internetwürmer Sasser und Netsky, muss sich ab heute vor einem Gericht verantworten, wo er sein schon bei der Polizei abgegebenes Geständnis wiederholte. Ihm drohen eine Haftstrafe von bis zu fünf Jahren sowie Schadensersatzforderungen.

Vor rund einem Jahr verbreitete der Wurm Sasser in den Weiten des Internets seinen Schrecken und brachte mehrere Millionen Systeme zum Absturz. Dabei nutzte er eine Sicherheitslücke in den Microsoft“schen Betriebssystemen Windows 2000 und XP aus. Der aus Rotenburg stammende Beschuldigte war noch Schüler zur Tatzeit und besuchte eine Berufsfachschule für Informatik. Von dort sollen ebenfalls seine fünf Komplizen stammen, allerdings ist er laut dem leitenden Staatsanwalt „der große Fisch“. In wie fern man gegen seine Mittäter vorgeht entscheidet man nach bekannt werden des Ergebnis des ersten Prozesses.

Gefasst wurde er durch den Tipp eines Bekannten, der sich von den 250.000 Euro Belohnung locken ließ, die der US-Konzern Microsoft ausschrieb. Fragt sich nur, wie glücklich der Tippgeber mit dem Geld werden wird, da er laut der Staatsanwaltschaft einer der Verdächtigen ist. So habe er laut Sven J. anfangs sogar an dem Projekt teilnehmen wollen, was ihm jedoch zu schwer wurde.

Sven J. drohen bis zu fünf Jahre Haft, da er aber die Tat als Jugendlicher begangen hat, muss nach der Vermutung von Juristen nicht mit der vollen Härte des Gesetzes rechnen. Allerdings dürften Massen an Zivilklagen auf ihn zukommen. Bis jetzt haben sich 142 Geschädigte bei der Staatsanwaltschaft gemeldet. Ein Urteil wird für Donnerstag erwartet.