Aufruf zum Boykott des Internet Explorer
Paul Thurrott, seines Zeichens Betreiber der Supersite für Windows, ruft auf seiner Website WinInfo dazu auf, den Internet Explorer zu boykottieren und bemängelt die weiterhin fehlende beziehungsweise unvollständige Unterstützung von Webstandards in Microsofts Browser.
Grund hierfür ist eine kaum verbesserte CSS-Implementierung in der Beta 1 des Internet Explorer 7. Außerdem gab der Leiter von Microsofts „Web Platform“-Team in einem Blog an, dass man zwar die CSS-Implementierung in der Beta 2 verbessern wolle, so dass auch CSS 2.1 unterstützt wird. Man lege den Schwerpunkt auf die Sicherheit des Browsers, aber auch die Kompatibilität mit einschlägigen Webstandards wie CSS2 sei eines der Ziele der Entwickler. Gleichzeitig räumte er aber ein, dass der Browser auch in der finalen Version den Acid-2-Test des Web Standards Projects (WaSP) voraussichtlich nicht bestehen werde. Dies habe für Microsoft keine Priorität.
Thurrott sieht den Internet Explorer daher wie folgt:
„It's a cancer on the Web that must be stopped. IE isn't secure and isn't standards-compliant, which makes it unworkable both for end users and Web content creators.“
(„Er ist ein Krebsgeschwür für das Web, das gestoppt werden muss. IE ist weder sicher noch standardkompatibel, was ihn sowohl für Endanwender als auch für Web-Entwickler unbrauchbar macht“.)
Paul Thurrott
Er empfiehlt, auf andere Browser wie den von ihm selbst verwendeten Firefox zu setzen. Auch Opera oder Safari seien gute Alternativen.
Mittlerweile haben sich auf verschiedenen Blog-Seiten Gegenstimmen zu Wort gemeldet, die Thurrott Einseitigkeit und Engstirnigkeit vorwerfen. So führt Robert Mc Laws an, dass auch die anderen Browser Probleme mit dem Acid-2-Test hätten. Bisher bestehen nur Konqueror, iCab 3.0 und eine modifizierte Version von Safari den Test vollständig. An Opera und Firefox werde noch gearbeitet, damit auch diese den Test in Zukunft bestehen.
Außerdem hätten sich selbst die Mitglieder des WaSP vom IE7 begeistert gezeigt, obwohl er sich erst in der ersten Beta befände. Bis Microsoft die finale Version veröffentlicht vergehe auch noch einige Zeit. Die gezeigte Version gebe aber Anlass für „viel Optimismus, dass man von Version 7.5 (und höher) einiges erwarten könne“.