JoWood schreibt rote Zahlen

Sasan Abdi
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Mit JoWood befindet sich eines der renommiertesten europäischen Entwicklerstudios in der Krise. Im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2005 muss das Unternehmen einen Verlust von 16,4 Millionen Euro verkraften.

Entsprechend ist der Absatz im Vergleich zum letzten Jahr von 7,3 auf 4,6 Millionen Euro gesunken. Als Hauptgrund führt man bei JoWood Altlasten sowie ungewöhnlich hohe finanzielle Aufwendungen an – allein diese zwei Aspekte sollen für rund elf Millionen des Defizit verantwortlich sein. Die Wiener Börse reagiert nach der Veröffentlichung der Hiobsbotschaft prompt und lies die JoWood-Aktien um satte 20 Prozent ins Bodenlose stürzen – derzeit ist ein Papier des Unternehmens circa 40 Cent wert.

Die Verluste drücken auch auf das Eigenkapital und die Eigenkapitalquote, das nur noch 752.000 Euro bzw. vier Prozent beträgt. Natürlich wird die kritische Lage auch und gerade an die Belegschaft weitergereicht. Gerade mal 60 Mitarbeiter beschäftigt JoWood nach der vollzogenen Schließung der Mannheimer Massive Development Studios noch, die sich unter anderem mit Titeln wie „Schleichfahrt“ – später unter der Aquanox-Serie fortgesetzt – einen Namen machen konnten.

Dabei gilt es zu bedenken, dass mit JoWood kein sonderlich unbekannter Patient am Tropf hängt: Titel wie „Gothic II“, „Söldner: Secret Wars“, „SpellForce“ und „Ski Racing 2005“ beinhaltet das Portfolio. Spiele also die sich teilweise sehr gut verkauften. Übrigens: Der Entwicklungsvertrag mit einem australischen Entwickerlerstudio bezüglich der Kreation eines Spiels zur TV-Serie Stargate wurde ebenfalls aufgekündigt. Damit wird der Shooter „Stargate SG-1“ wohl – obwohl JoWood bereits 5 Millionen Euro in die Entwicklung gesteckt haben will – aufgrund von „Qualitätsmängeln“, wahrscheinlich aber der roten Zahlen wegen, eingestellt werden.

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