nForce 4 SLI nun mit zwei PCIe x16-Slots
nVidia präsentierte am gestrigen Tag den nForce SLI x16-Chipsatz für Intel- und AMD-Mainboards, welcher bis auf eine Kleinigkeit identisch zur bisherigen Top-Ausführung ist: Dank eines Zusatzchips bietet der nForce 4 SLI x16 mehr PCIe-Lanes an als der Vorgänger, weswegen zwei Grafikkarten im SLI-Betrieb nun auf insgesamt 32 PCIe-Lanes zurückgreifen können.
Der „ältere“ nForce 4 SLI-Chipsatz bot dem Kunden, beim Einsatz einer zweiten Grafikkarte, pro Karte nur noch acht PCIe-Lanes anstatt 16-Lanes an, die bei nur einer Grafikkarte zum Zuge kommen. Somit halbiert sich die zur Verfügung stehende Bandbreite pro Karte von 8 GB/s pro Slot (PCIe ist Full-Duplex-fähig, also jeweils 4 GB auf dem Rückkanal und dem Hinkanal) auf 4 GB/s pro Slot, welches jedoch bei aktueller 3D-Software keine – oder höchstens nur eine sehr geringe – Beeinflussung auf die Performance hat.
Der nForce 4 SLI x16 bietet dagegen, wie oben bereits erwähnt, bei einem SLI-Gespann auf beiden Steckplätzen die volle x16-Transferleistung an. Erreicht wird dies durch einen Zusatzchip mit dem Namen SSP (System Platform Processor), der bei der AMD- und der Intel-Lösung zum Einsatz kommt und zusätzlich 20 PCIe-Lanes (1x PCIe x16, 4x PCIe x1) bei Intel, beziehungsweise 18 PCIe-Lanes (1x PCIe x16, 2x PCIe x1) bei AMD anbietet. Somit verfügt die Intel-Plattform nun insgesamt über 40 PCIe-Lanes, während sich die AMD-Lösung, die bei nVidia zum ersten Mal aufgrund des SSPs keine Ein-Chip-Lösung mehr ist, mit insgesamt 38 Lanes zufrieden geben muss. Dabei können jene auf entsprechend ausgestatteten Mainboards folgendermaßen verteilt werden: Die Intel-Edition verfügt über neun unabhängige PCIe-Controller, die in zwei logische x16-, eine x2- und sechs x1-Lösungen verteilt werden können. Der AMD-Chipsatz bietet dagegen sieben Controller, bei denen zwei x16-, eine x2- und vier x1-Anbindungen möglich sind.
Wie genau der zusätzliche Baustein an die Northbridge angebunden wird, gibt nVidia leider nicht an, jedoch liegt die Vermutung nahe, dass es sich dabei um eine Hyper-Transport-Anbindung handelt. Abseits der PCIe-Lanes verfügt der nForce 4 SLI x16-Chipsatz über die selben Fähigkeiten wie der Vorgänger nForce 4 SLI, wobei nach den technischen Dokumenten anscheinend auch der AMD-Chip nun RAID5-fähig ist – bisher war dies der Intel-Edition vorbehalten. Leider teilte nVidia auf Nachfrage mit, dass auch die neuen Mainboards nicht mit einer HD-Audio-Lösung ausgestattet werden, was wir jedoch nicht nachvollziehen können. Kunden, die sich ein SLI-Gespann leisten können und wollen, möchten sicherlich auch eine hochwertige Audio-Wiedergabe genießen, was beispielsweise Intel auf vielen LGA775-Boards bietet.
Der nForce 4 SLI x16-Chipsatz wird von nVidia in das „Enthusiasten-Segment“ eingestuft und gehört somit auch preislich in die obere Kategorie: Entsprechende Mainboards soll es laut nVidia ab 150 US-Dollar und mehr geben, während „einfache“ nForce 4 SLI-Mainboards bereits ab 100 US-Dollar angeboten werden. Zeitgleich kündigte nVidia an, dass der Computerhersteller Dell zum ersten mal ein nicht-Intel-Mainboard in ihren Dell-Rechnern einsetzen wird. Der Dell XPS 600 soll mit der Intel-Edition des nForce 4 SLI x16-Chipsatz ausgestattet sein, auf welchem zwei GeForce 7800 GTX-Grafikkarten im SLI-Gespann rendern. Der Rechner soll für 3100 US-Dollar den Besitzer wechseln.