nForce 4 SLI von Asus, Gigabyte und MSI im Test: Wer baut das beste Board für den Athlon 64?

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Ralph Burmester
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BIOS

Trotz der durchweg hohen Leistungsfähigkeit der AMD Athlon 64-Prozessoren ist das Thema Overclocking (OC) sehr beliebt. Immer mehr Hersteller bieten im BIOS oder per Software unter Windows die Möglichkeit das System in verschiedenen Versionen zu übertakten. Die Möglichkeiten für den Benutzer, im BIOS solche OC-Einstellungen vorzunehmen, zeigt die nächste Tabelle.

Overclocking Einstellungen
Option MSI K8N Diamond
Memclock Index Value 100 MHz, 120 MHz, 133 MHz, 140 MHz, 150 MHz, 166 MHz,
180 MHz, 200 MHz, 216 MHz, 233 MHz, 250 MHz
CAS# Latency (Tcl) 2,0, 2,5, 3,0
Min RAS# Active Time (Tras) Auto, 5 bis 15 in 1er-Schritten
RAS# to CAS# Delay (Trcd) Auto, 2 bis 7 in 1er-Schritten
Row precharge Time (Trp) Auto, 2 bis 7 in 1er-Schritten
Row to Row delay (Trrd) Auto, 2 bis 4 in 1er-Schritten
Row Cycle Time (Trc) 7 bis 22 in 1er-Schritten
Row Refresh Cycle Time (Trfc) 9 bis 24 in 1er-Schritten
Read-to-Write Time(Trwt) 1 bis 6 in 1er-Schritten
Write Recovery Time (Twr) Auto, 2, 3
Write to Read delay (Twtr) Auto, 1, 2
High Performance Mode Manual, Optimized
Aggressive Timing Enabled, Disabled
Dynamic Overclocking Disabled, 1, 3, 5, 7, 9, 11 Prozent
CPU Frequency 190 MHz, 200 bis 400 MHz in 1er-Schritten
HyperTransport Multiplier x1, x1,5, x2, x2,5, x3, x4, x5
PCIE Clock 100 bis 145 MHz in 1er-Schritten
Adjust CPU Ratio StartUp, x4 bis x12 in 0,5er-Schritten
Adjust CPU VID Startup, 0,825 bis 1,450 V, in 0,025-Volt-Schritten
Extra CPU Voltage By CPU VID, +3,3%, +6,6%, +9,9%
Memory Voltage Auto, 2,50 bis 2,85 V, in 0,05-Volt-Schritten
NF4 Voltage 1,5 oder 1,85 V, in 0,05-Volt-Schritten

Alle diese Werte sind direkt dem BIOS entnommen, das in der Version 1.04 eingesetzt wurde. Die möglichen Werte laut Handbuch weichen zum Teil ab. Auch können einige dieser möglichen Einstellungen je nach eingesetzter CPU anders aussehen. So reicht der CPU Multiplier laut Handbuch bis zu x25, bei der von uns eingesetzten CPU beträgt der maximale Multiplikator natürlich nur x12.

Das BIOS des Silicon Image-Controllers trägt die Nummer 7.2.18, das nVidia RAID-BIOS die Versionsnummer 4.84.

MSI CPU-Z CPU
MSI CPU-Z CPU
MSI CPU-Z RAM
MSI CPU-Z RAM

Dynamic Overclocking Technologie D.O.T.
Neben dem Übertakten per Hand kann man auch das K8N automatisch übertakten lassen. Man gibt einfach einen bestimmten Prozentwert vor, um den übertaktet werden soll. Wird das System dann belastet, schaltet D.O.T. automatisch den HT-Takt um den gewünschten Wert nach oben. Die Prozentsätze hat MSI mit Militärrängen bezeichnet:

D.O.T.
Bezeichnung CPU-Takt-Erhöhung
Disabled 0 Prozent
Private 1 Prozent
Sergeant 3 Prozent
Captain 5 Prozent
Colonel 7 Prozent
General 9 Prozent
Commander 11 Prozent

Wirklich dynamisch ist das allerdings nicht, denn erst nach rund 60 Sekunden Volllast der CPU durch prime95 wurde der Takt angehoben. Damit nicht genug, bleibt der erhöhte Takt noch rund 120 Sekunden nach dem Beenden von prime95 erhalten, erst dann wird wieder der Standard-Takt eingestellt. Während unserer Tests konnten wir bis zu fünf Prozent stabil übertakten, ab sieben Prozent gab es Probleme bei prime95.

Die Zusammenarbeit mit Cool'n'Quiet klappt mehr schlecht als recht. So wird zwar wie gewohnt der HTT um fünf Prozent angehoben. Fällt die Last dann allerdings weg und schaltet Cool'n'Quiet vorschriftsgemäß sofort den Multiplikator auf x5, bleibt der erhöhte HT-Takt jedoch weiterhin bestehen.

High Performance Mode
Dieser Modus aktiviert zum einen beim D.O.T. die Einstellung „Sergeant“. Zusätzlich wurde bei unserem Testsystem die CPU-Spannung von „StartUp“ auf feste 1,450 Volt angehoben und „Aggressive Timing“ eingeschaltet.

Lüftersteuerung
Die Lüfterregelung des MSI regelt sowohl die Geschwindigkeit des CPU-Lüfters, als auch den des Lüfters an der Spannungsstabilisierung. Letzterer hat bei angezeigten 27 °C Systemtemperatur ca. 4.800 U/min., oberhalb von ca. 33 °C werden die maximalen rund 5.800 U/min eingestellt. Der Lüfter des Chipsatzkühlers bleibt leider ungeregelt, er rotiert immer mit hörbaren rund 6.800 U/min. Im BIOS kann für die CPU eine Zieltemperatur von 40 °C, 50 °C oder 60 °C eingestellt werden

Bei relativ schnellen und starken Temperaturwechseln kann es vorkommen, dass die Zieltemperatur um 5 °C über- oder unterschritten wird, bis die Steuerung eingreift. Beim Test mit Prime95 ohne Gehäuselüfter wurde der Zalman erst ab 45 °C auf eine höhere Drehzahl gestellt. Beim Abkühlen nach Prime95, jetzt mit aktivierten Gehäuselüftern, wurden wiederum 35 °C Prozessortemperatur erreicht, bevor die Drehzahl des Lüfters reduziert wurde.

Die Umdrehungszahl des Lüfters des Zalman CNPS7000B liegt im kalten Zustand bei aktivierter Lüftersteuerung des MSI K8N Diamond bei etwa 1.350 U/min. . Wenn die Lüftersteuerung auf höchste Leistung stellt, werden rund 2.600 U/min. erreicht.

Der temperaturgeregelte Boxed-Kühler kommt als niedrigste Drehzahl auf ca. 850 U/min, maximal werden laute 6.250 U/min. gemessen. Allerdings werden diese Drehzahlen nur unter bestimmten Umständen erreicht. Die niedrigen 850 U/min. werden nur bei aktivierter Lüftersteuerung des Mainboards erreicht. Die maximale Drehzahl des Boxed-CPU-Lüfters liegt dann bei rund 3.500 U/min., in dieser Konfiguration sind auch unsere Lautstärke- und Temperaturmessungen durchgeführt worden.

Die erwähnten 6.250 U/min. erreicht der Boxed-CPU-Lüfter nur, wenn die hinteren Gehäuselüfter abgestellt sind. Selbst wenn diese heruntergeregelt wurden erzeugten sie einen ausreichenden Luftstrom, der den Temperatur-Fühler des CPU-Kühlers erreicht und so die Drehzahl auf die oben erwähnten rund 3.500 U/min. begrenzt.

ACPI-Suspend
Das MSI K8N Diamond beherrscht die beiden Stromsparmodi S1 und S3, die sich einzeln im BIOS anwählen lassen. Das Aufwecken des Rechners per PS/2-Tastatur funktionierte einwandfrei, mit einer USB-Tastatur ist dies nicht möglich. Ärgerlich ist jedoch, dass man den Rechner auch per Ein/Aus-Taster nicht wieder aus dem S3-Modus aufwecken kann. Außer durch ein mit möglichen Datenverlusten behaftetes Aus- und wieder Einschalten des Netzteils hat man keine Möglichkeit, das System zu reanimieren.

Aus dem S1-Modus kann man das System auch per Tastendruck einer USB-Tastatur oder -Maus aufwecken. Man kann auch die Einstellung „Auto“ wählen. Bei unserem Testsystem kam dann der S3-Modus zum Einsatz.

BIOS flashen
MSI bietet zwei Möglichkeiten für ein BIOS-Update an: zum Einen kann man per Boot-Diskette das System starten und per Hand mit einem DOS-Programm das BIOS flashen. Die zweite Möglichkeit besteht unter Windows mit dem „Live Update“-Programm per Mausklick. Sollte das Flashen fehlgeschlagen sein, kommt man um eine Diskette nicht herum. MSI bietet keine Sicherheitsfunktion beim BIOS wie etwa Asus (Crashfree BIOS) oder Gigabyte (Dual BIOS).